Preissteigerungen führen in die Armut

Wanne-Eickel. Die Inflationsrate betrug im Mai 2022 7,9 Prozent. Strom ist um 35,2 Prozent und verschiedene Lebensmittel wie Butter um 31,3, Eier um 24,4 und Gemüse um 12,4 Prozent teurer geworden. Auch von den zuletzt stark gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreisen sind insbesondere Geringverdienende, zu denen sich jeder fünfte Vollzeitbeschäftigte rechnen muss, sehr stark betroffen. Rund zwei Drittel der Arbeitnehmer mit einem Bruttomonatseinkommen unter 2300 Euro bestätigten laut Hans-Böckler-Stiftung, finanzielle Schwierigkeiten zu haben und gaben an, auf Grund der Teuerung in diesen Bereichen auf andere Dinge verzichten zu müssen.
„Fakt ist auch, dass einkommensarme Haushalte einen hohen Anteil ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssen, im Gegensatz zu Haushalten mit hohem Einkommen“, betont Dagmar Spangenberg-Mades, Leiterin des Zeppelin-Zentrums im Kirchenkreis Herne. „Auch die Situation von Sozialleistungsbeziehern, deren Regelleistungen zu Beginn des Jahres um gerade einmal 3 Euro angehoben wurden, dramatisiert sich weiter.“ Schon vor der rasant ansteigenden Teuerung habe die Regelleistung den Bedarf nicht gedeckt. In der sogenannten Eckregelleistung für Alleinstehende in Höhe von 449 Euro sind 155 Euro für Lebensmittel und 38 Euro für Strom vorgesehen.
Auch im Zeppelin-Zentrum sind die stark ansteigenden Preise ein Thema, ob nun in der Beratungsstelle, im Café oder in der Kleiderkammer. Neben vermehrten Beratungsanfragen zu wirtschaftlichen Notlagen häufen sich wieder die Nachfragen nach einer warmen Mahlzeit bzw. nach Lebensmittelspenden. Deshalb freuten sich die Mitarbeiter der Einrichtung über die Lebensmittelspenden des Leo-Clubs Wanne-Eickel „Die Dickköppe“. An einem Samstag hatten dessen Mitglieder Kunden des Rewe-Markts in der Nähe des Zeppelin-Zentrums um Lebensmittelspenden gebeten, die sie anschließend zum Zentrum brachten, wo sich die Ehrenamtlichen auch im Namen derer bedankten, die später eine gefüllte Tüte in Empfang nehmen konnten. DSM