„Nicht mehr schweigen“

Herne. Parallel zum Fest anlässlich des 125-jährigen Herner Stadtjubiläums haben in Herne am Samstag nach Fronleichnam rund 1000 Menschen der „LBGTQ“-Bewegung unter dem Motto „Vielfalt sichtbar machen“ in der Herner Innenstadt für die Gleichberechtigung von „queeren“ Menschen demonstriert. Nach zwei Corona-bedingt vergeblichen Anläufen konnte der Christopher Street Day (CSD) in diesem Jahr erstmals live und in (bunter) Farbe stattfinden.

Zum Rahmenprogramm gehörte auch ein Evangelischer Gottesdienst unter dem Titel „Nicht mehr schweigen“ am Vorabend, den Superintendentin Claudia Reifenberger, die Pfarrer Arnd Röbbelen und Uwe Leising sowie Vikarin Katharina Friedrich gemeinsam gehalten haben. Beteiligt waren auch Jan Laaser vom CSD Herne und Björn Pfadenhauer, der an Orgel und Klavier die musikalische Gestaltung übernahm.

Zentraler Bestandteil war der Vortrag von persönlichen Statements der Beteiligten, die darüber berichteten, wie sich ihr eigenes Denken in Bezug auf die Bewertung von Homosexualität und queeren Lebensformen verändert hat. „Ich habe vor Jahren einem Mann, der mich danach gefragt hatte, gesagt, dass Homosexualität Sünde ist“, berichtete etwa Uwe Leising. Heute sei er überzeugt, dass er mit dieser Aussage Schuld auf sich geladen habe. Ähnlich wie in diesem Bekenntnis wurde die Schuld der Kirche in Bezug auf ihre Stigmatisierung von Homosexualität benannt. In seiner Predigt brachte Leising die Heilung des Taubstummen aus Markus 7 mit dem Anliegen des CSD in Verbindung. Auch der Christopher Street Day habe seinen Ursprung darin, dass Menschen ihr Schweigen beendet und gegen ihre Diskriminierung und Kriminalisierung das Wort erhoben hätten. SI