Kontakt mit Angehörigen als Teil der Therapie

Wanne-Eickel. Bereits zum vierten Mal in Folge erhält das Team der Respiratory-Intensive-Care-Unit (RICU) der Intensivstation des Evangelischen Krankenhauses in Wanne-Eickel das Zertifikat „Angehörigenfreundliche Intensivstation“. Auf der RICU werden vornehmlich Patienten des Weaningzentrums betreut, die von der Beatmung entwöhnt werden sollen.

 Das Zertifikat bestätigt, dass auf der Eickeler Station 2/RICU die Angehörigen der Patienten jederzeit willkommen sind. Denn der Kontakt zu Angehörigen wird hier als Teil des therapeutischen Konzepts für die Intensivpatienten verstanden. Als vertrauter Mensch trägt er wesentlich zum Genesungsprozess des Patienten bei. Allein die Anwesenheit der vertrauten Person, ihre Berührungen oder aber auch kleinere Hilfen geben dem Kranken das für ihn wichtige Gefühl von intensiver Nähe.

„Deshalb war es für unser Team während des kompletten Lockdowns schwer zu ertragen, die Patienten, die vorher jederzeit Besuch empfangen konnten, so von ihren Angehörigen zu isolieren“, sagt Uta Peiffert, Fachberatung Pflege. Um jedoch trotzdem einen persönlichen Austausch zu ermöglichen, wurde das Angebot der Videotelefonie eingerichtet, ein Angebot, das auch nach der Öffnung der Station weiter aufrechterhalten wird, um nun weit voneinander entfernt lebenden Angehörigen die Kommunikation zu ermöglichen.

Eine wichtige Rolle spielen in diesem Zusammenhang die Betreuungsassistenten des EvK. Sie helfen bei den Videotelefonaten, sind Gesprächspartner, lesen vor, spielen mit den Kranken oder unterstützen deren Wohlbefinden durch den Einsatz von duftenden Aromaölen. Unterstützung bieten auch die Seelsorge oder die Pflegeberatung mit konkreten praktischen Anleitungen für eine Versorgung im häuslichen Umfeld. Gemeinsam mit dem Pflege-Team der Station möchten sie alle den Aufenthalt für die Kranken, so gut es geht, erleichtern.

Entsprechend der Corona-Schutzordnung herrschen am EvK noch immer eingeschränkte Besuchsregeln. Deshalb ist auch auf der RICU ein ungehinderter Zugang weiterhin nicht möglich. Besuche erfolgen momentan nach Anmeldung und Vorlage eines tagesaktuellen Tests. Telefonische Auskünfte werden jedoch jederzeit erteilt bei Nennung eines Code-Worts, das mit den Angehörigen im Vorfeld vereinbart wird. JF