„Kirchenmusik ist ein Mannschaftssport“

 

HERNE – „www.machkirche.de“ heißt eine Internetseite, die jungen Menschen einen Einblick in den Beruf der Pfarrerin, des Gemeindepädagogen oder der Religionslehrerin bietet. Verantwortlich für „Mach Kirche!“ ist Pfarrer Holger Gießelmann, der in der Evangelischen Kirche von Westfalen für die Nachwuchswerbung verantwortlich ist. Regelmäßig alle vier Wochen werden Filme auf YouTube veröffentlicht, in denen ein möglichst realistisches Bild einzelner Arbeitsbereiche präsentiert wird. Zuletzt haben Jonas Grote und Merlin Morzeck einen Film für den YouTube-Kanal von Mach Kirche produziert, in dem Wolfgang Flunkert zeigt, wie er den Beruf des Kirchenmusikers ausfüllt.

Hier erzählt der Kreiskantor des Kirchenkreises Herne zunächst, wie er zu diesem Beruf gekommen ist, nachdem er zunächst den Traum gehegt hatte, Schlagzeuger in einer Rockband zu werden. „Ersten Kontakt zur Kirchenmusik hatte ich im Posaunenchor meiner Heimatgemeinde, wo ich zunächst Trompete und dann Posaune gespielt habe“, so Flunkert. Seine Zahnstellung habe aber eine Karriere als Blechbläser verhindert. „Weil ich zu der Zeit schon einigermaßen gut Klavier spielen konnte, hat mich der Kirchenmusiker ohne mein Wissen bei einem C-Kurs angemeldet.“ So nahmen die Dinge ihren Lauf – nach dem C-Kurs das Studium an der Kirchenmusikhochschule in Herford und schließlich der Job in Herne – in Kreuzkirchengemeinde und Kirchenkreis.

Wolfgang Flunkert spielt in Gottesdiensten oder Konzerten Orgel, leitet die Kreuzkantorei, mit der er klassische Chorwerke aufführt, ebenso wie die Soulvoices, die Gospel und Popmusik erklingen lassen, oder er dirigiert das Kammerorchester der Kreuzkirche. Darüber hinaus leitet der Kantor die Kinderband Soulkids sowie das Bläserensemble Herne Brass. Neben Orgel, Klavier und Schlagzeug kann er auch zu Tuba oder Gitarre greifen, wenn die Umstände dies erfordern.

Das alles zeigt, dass sich an Flunkerts musikalischer Vielseitigkeit bis heute nichts geändert hat. „Ich spiele sehr gerne ein Orgelwerk von Bach und ebenso gerne sitze ich bei einer Aufführung eines Pop-Arrangements von Matthias Nagel am Schlagzeug.“ Neben der Begeisterung für die Musik nennt Wolfgang Flunkert eine weitere Voraussetzung für den Beruf des Kirchenmusikers: „Man muss gerne Kontakt zu Menschen haben, denn Kirchenmusik ist ein Mannschaftssport“, sagt der 51-Jährige. „In der Regel sind an einer gelungenen Aufführung viele beteiligt.“ AR