Hoffnung in der Gefahr

Ein Kommentar zur Corona-Krise von Pfarrer Horst-Hermann Bastert

„Bleiben Sie gesund!“ Diesen Wunsch höre ich zur Verabschiedung in diesen Tagen immer öfter. Dabei geht es nicht nur um die Sorge, sich mit dem „Corona-Virus“ anzustecken, sondern auch um den Stress, den eigenen Alltag umorganisieren zu müssen. Der Druck, den Alltagssorgen und Existenznöte ausüben, kann krankmachen. Dabei geht es natürlich auch ums Geld. Für einen Großteil der Menschen in unseren Gemeinden, das heißt für Verschuldete, Arbeitslose und geringfügig Verdienende, ist der Druck allerdings nicht neu. Ja, Sorge und Druck können erhebliche Belastungen auslösen und krankmachen.

Mir geht in diesen Tagen die bekannte Gedichtzeile des Dichters und Theologen Friedrich Hölderlin (er wurde am 20. März vor 250 Jahren geboren) vom Anfang seiner Hymne „Patmos“ durch den Sinn: „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch!“

Aus christlicher Sicht retten uns Hoffnung und Mut. Die kommen letztlich von Gott selbst. Es ist unsere Aufgabe als Kirche, Mutlosen und Belasteten zuzuhören und ihnen neuen Mut zu machen und für sie zu tun, was wir tun können.

Wir glauben an einen Gott, der uns beisteht, wenn es für uns gefährlich wird. Jeder Christ und jede Christin sollten sich fragen: „Was kann ich, was können wir als Gemeinde dazu beitragen, dass so viele Mitmenschen wie möglich Mut schöpfen angesichts der gegenwärtigen Krise?“