Hilfe für Tauben

Herne. Sie gehören zum Erscheinungsbild in Innenstädten, umkreisen einzeln oder in Schwärmen  Kirchtürme und lassen sich mit Vorliebe auf Mauervorsprüngen nieder – die Stadttauben. Bei Stadttauben handelt es sich um Nachkommen entflogener Haustauben, über Jahrhunderte gezüchtet zu verschiedenen Zwecken, zum Beispiel als Brieftauben. Eng an das Leben der Menschen geknüpft, das ganze Jahr über vermehrungsfähig (mit bis zu zwölf Jungen pro Paar), von vielen Menschen geliebt und gefüttert, von anderen als „Ratten der Luft“ gehasst, getreten, gar abgeschossen, zu Unrecht als Überträger von Krankheiten verdächtigt. Sie sind sogar in der Lage, sich bestimmter Menschen zu erinnern. Allerdings leiden fast alle Stadttauben an Mangelkrankheiten aufgrund von falscher Ernährung. Verunreinigungen kirchlicher Gebäude halten sich in Grenzen. Wie an der Kreuzkirche, wo Maschendraht Landungen in Fensterhöhlen verhindert.

Um die Stadttaubenpopulation in Grenzen zu halten, die Tiere vor Hunger und Krankheit zu bewahren, haben sich jüngst Mitglieder von Stadttaubenhilfen aus mehreren Revierstädten in Wanne-Eickel zur Gründung einer Whatsapp-Gruppe zur Vernetzung untereinander getroffen. Mit Ratsfrau Klaudia Scholz war eine Vertreterin aus dem kirchlichen Raum vertreten. Die Stadttaubenhilfe will einen gesunden, stadtverträglichen Taubenbestand unterstützen – möglicherweise mit Schaffung künstlicher Nistplätze und Austausch der Taubeneier gegen künstliche Eier. In jedem Falle aber mit Aufklärung der Öffentlichkeit. Um den Fortgang des Projektes kümmern sich die Stadtverordneten Sabine Mielke und Bernd Blech. SI / Fotos: FW Siepmann