Gerechte Globalisierung mitgestalten

Für ein gerechtes Miteinander aller Staaten dieser Welt – dafür setzt sich das Eine Welt Zentrum Herne seit 1976 ein. Um für diese ehrgeizige Arbeit den nötigen finanziellen Unterbau zu schaffen, hat der Kirchenkreis Herne 2003 eine Stiftung mit dem Namen „blueplanet“ gegründet. Mit dieser Stiftung sollte die Arbeit in den verschiedenen Fachbereichen sowie den sich daraus ergebenden Projekten des Eine Welt Zentrums dauerhaft und kontinuierlich unterstützt werden. Der Kirchenkreis Herne hat damit seine Bereitschaft erklärt, die weltweite Bedeutung ökumenischer Arbeit vor Ort ernst zu nehmen. Eine Stiftung arbeitet ausschließlich mit den Zinserträgen des festgelegten Grundkapitals. Hinzu kommen jährliche Spenden und Kollekten.
Seit ihrer Gründung hat die Stiftung „blueplanet“ eine Reihe von Projekten, Einzelmaßnahmen und Veranstaltungen unterstützt. Die Partnerschaft zum Kirchenkreis Bukavu im Kongo stand immer stark im Mittelpunkt. Den Bau einer Schule, einer Krankenstation, eines Fußballplatzes, die Bezuschussung von Kooperativen, die Frauen eine eigene Existenz ermöglichen sind nur einige Beispiele.
Aber auch die Arbeit des Frauenhauses in Herne wurde mehrfach unterstützt. Ein paar schöne Urlaubstage für die Frauen, die Gewalt erlitten haben oder die Anschaffung von Mobiliar für das neue Frauenhaus konnten ermöglicht werden. Die Stiftung beteiligt sich ebenfalls schon einige Jahre an der Finanzierung der Abschlussveranstaltung der Herner Frauenwochen. Weltmusikkonzerte konnten bezuschusst werden, und kleine Projektanträge aus Gemeinden und dem Weltladen Esperanza wurden gerne bewilligt. Ende letzten Jahres erreichte die Stiftung der Antrag des Vereins „Amiri e.V.“ in Herne. Die Stiftung, gegründet von einem Herner Arzt und seiner Schwester, denen ihr Heimatland Afghanistan am Herzen liegt, bat um finanzielle Mittel, damit möglichst viele Familien im Winter mit einer Grundversorgung ausgestattet werden konnten. Gerne hat der Stiftungsrat sich für eine Unterstützung mit 4.000 Euro entschieden. Anfang dieses Jahres beantragte der Künstler Kanza Kabangu für eine Ausstellung zu seiner Heimat Afrika, für die er dringend Bilderrahmen benötigte, einen Zuschuss. 1000 Euro wurden auch hier bewilligt. Durch Spenden oder Zustiftungen kann die Arbeit für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung gestärkt werden.

Dabei ist jede Summe willkommen, so Katja Jähnel, Vorsitzende des Stiftungsrates. „Man geht keine Verpflichtung, keine Mitgliedschaft ein, sondern kann frei entscheiden über eine einmalige Zustiftung“, erläuterte sie. Einmal im Jahr lädt der Stiftungsrat zu einer Mitgliederversammlung ein. In diesem Jahr wird sie am 23. November stattfinden. Neben Informationen zur Situation der Stiftung gibt es immer einen inhaltlichen Schwerpunkt. In diesem Jahr liegt er auf der Vorstellung des Programms „NEST“ (Neustart im Team), das besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen in Deutschland hilft und sie bei ihrem Ankommen unterstützt. Die Themen unserer Arbeit sind bunt, überall gibt es genügend zu tun. „Mit der Stiftung packen wir es an“, so Katja Jähnel. „Wir wollen bei der Gestaltung einer gerechten Globalisierung mitmachen. Und wir wollen gemeinsam mit anderen aufzeigen welche Wege es gibt, um den sozialen und ökologischen Kahlschlag zu verhindern. Die Zukunft kann nicht bestimmt sein von neoliberalem Denken und der Willkür unternehmerischen Handelns. Nicht bei uns und nicht für die Menschen in den Ländern des Südens.“ KJ