Gedenken an ermordete Polizisten

Herne. Beim Friedensgebet vor der Herner Kreuzkirche am 5. Februar haben die rund 150 Teilnehmer auch der beiden in Rheinland-Pfalz ermordeten Polizisten gedacht. Eine junge Muslimin überreichte zum Zeichen von Mitgefühl mit den Hinterbliebenen den anwesenden Einsatzkräften Blumen. Auch dieses Mal erwies sich das ökumenische Friedensgebet unter Mitwirkung der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen als überzeugender Gegenpol zu Aktionen von sogenannten Querdenkern und Impfgegnern. Diese hatten ihre Veranstaltung krankheitsbedingt absagen müssen.
Pfarrer Uwe Leising aus der Evangelischen Kirchengemeinde Baukau formulierte Gebetsbitten für Frieden in der Stadt, zwischen Russland und Ukraine sowie überall auf der Welt. Sein katholischer Kollege Thomas Poggel rief in seiner Ansprache über Worte aus der Bergpredigt zur Liebe auch gegenüber Feinden auf und verglich in diesem Zusammenhang die Liebe Gottes zu den Menschen mit einer über Guten und Bösen aufgehenden Sonne.
Nach dem Friedensgebet gingen die Teilnehmer zu einer zeitgleichen Demonstration für eine demokratische und solidarische Zivilgesellschaft des Bündnisses Herne auf dem Robert-Brauner-Platz. Hier hob Rolf Dymel, Vorsitzender des Förderkreises, die besondere Bedeutung einer „Mahn- und Gedenkstätte Polizeigefängnis Herne“ hervor. In dieses Polizeigefängnis hatten die Nationalsozialisten widerständige Bürger geworfen – unter ihnen auch den evangelischen Pfarrer der Kirchengemeinde Holsterhausen und ersten frei gewählten Superintendenten des Kirchenkreises Herne, Ludwig Steil. Die Nutzung als Lern- und Erinnerungsort ist gefährdet, denn der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen hat das Gebäude, aus dem die Polizei in diesem Jahr ausziehen wird, zum Verkauf ausgeschrieben, ohne einen Hinweis auf die Initiative zu geben. SI