Frauen kämpfen um mehr Mitspracherecht

HERNE – Mit einem fröhlichen „Hallo“ haben zwei Gäste aus dem Herner Partnerkirchenkreis Bukavu in der Demokratischen Republik Kongo am Trinitatissonntag die Gottesdienstbesucher in der Herner Petrusgemeinde in Dreifaltigkeitskirche und Lutherhaus begrüßt. Berthe Rugamika Nankafu, Beauftragte der Frauenarbeit im Kirchenkreis Bukavu, und Superintendent Timothée Mushagalusa Baciyunjuze, begleitet von Pfarrer Martin Domke, waren gekommen, um aus ihrem Heimatland zu berichten. Beide sind Teil einer fünfköpfigen Delegation, die anlässlich des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Dortmund aus Afrika angereist waren.

In ihren Grußworten dankten beide dem Kirchenkreis Herne für die Einladung und die damit verbundene Möglichkeit, die Partnerschaft durch den persönlichen Austausch zu vertiefen. Berthe Rugamika Nankafu berichtete vom Bemühen der Frauenarbeit, ein stärkeres Mitspracherecht in Gemeindeangelegenheiten zu bekommen. Als studierter Theologin ist ihr selber der Zugang zu einem Pfarramt noch nicht gestattet. Zur Synode ihrer Kirche sind zurzeit nur vier Frauen abgeordnet.

Der neue Superintendent des Kirchenkreises, Timothée Mushagalusa Baciyunjuze, schilderte die Situation nach den kürzlich stattgefundenen Wahlen im Kongo. Die Menschen sehnen sich nach stabilen wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen. Es bleibt weiter eine offene Frage, wie in der vom Bürgerkrieg seit 24 Jahren bestimmten Gesamtlage Frieden und Stabilität erreicht werden können. Im anschließenden Gespräch sprach der Superintendent auch die „responsibility“ (Verantwortung) der Christen in Deutschland für den ethisch-politischen Bereich an. Pfarrer Horst Bastert stellte in seiner Predigt das trinitarische Gottesbild in den Zusammenhang des aktuellen Jugendprotestes für einen grundlegenden Wandel im Umgang mit der Natur. Das Gottesbild sei für Christen in allen Erdteilen die Basis für die Bewahrung der Schöpfung über Grenzen hinweg. SI