Erste Mieter ziehen in neue Demenz-WG ein

Herne. Der erste Möbelwagen war schon da: In die Demenz-Wohngemeinschaften des Diakonischen Werkes Herne im Wohnpark Hermann Löns zieht das Leben ein. Anfang Juli haben die ersten Mieter – Rosemarie und Johannes Beckmann, beide 87 – ihr neues Zuhause in Besitz genommen, schon bald werden die nächsten Nachbarn folgen. Die offizielle Eröffnung der Wohngemeinschaften ist für Herbst geplant.
Der Wohnpark Hermann Löns liegt in der Herner Innenstadt zwischen Schulstraße und Hermann-Löns-Straße. Im größten der insgesamt vier Häuser befinden sich zwei barrierefreie, rollstuhlgerechte Wohngemeinschaften mit jeweils zwölf Zimmern – eine im Erdgeschoss, die andere im 1. Obergeschoss.
Jeder Mieterin und jedem Mieter steht ein Einzelzimmer mit eigenem WC und eigener Dusche zur Verfügung, das sie individuell gestalten können. Die Wohnform ist für Paare genauso geeignet wie für Einzelpersonen. Voraussetzung für den Einzug ist eine vom Arzt schriftlich diagnostizierte demenzielle Erkrankung. Außerdem sollte bei den Mieterinnen und Mietern der Pflegegrad zwei anerkannt sein. In beiden Wohngemeinschaften gibt es noch freie Zimmer. Interessierte können die Räumlichkeiten bei einer Führung kennenlernen. 
Das Herz der Wohngemeinschaft schlägt in der Wohnküche und im Wohnzimmer. Beide Räume wurden vom Diakonischen Werk gemütlich eingerichtet – modern, lichtdurchflutet, farblich harmonisch. Ein Blickfang sind die vielen Bilder, diese wurden eigens von einer Bühnenmalerin des Bochumer Schauspielhauses für die Wohngemeinschaften geschaffen. In dieser heimeligen Atmosphäre wird schon bald gemeinschaftlich gekocht, gegessen, gefeiert, gespielt und geredet – fast wie in einer Familie. Dabei können sich die Angehörigen aktiv mit einbringen, um die Wünsche und Vorstellungen der Mieterinnen und Mieter zu verwirklichen, wenn diese dazu nicht mehr selbständig in der Lage sind.
Ein multiprofessionelles Team aus Pflegefachkräften, Pflegekräften, Betreuungsassistenten und Hauswirtschaftskräften deckt die Rund-um-die Uhr-Begleitung der Mieterinnen und Mieter ab. „Ambulant begleitete Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz gibt es erst seit rund 25 Jahren. Seitdem ist das Interesse an dieser familienähnlichen Wohnform ständig gewachsen, die Nachfrage ist groß“, sagt Jörg Kasbrink, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Herne: „Unser Ziel ist es, den Menschen, die in unseren Wohngemeinschaften wohnen, ein selbstbestimmtes, sicheres und geborgenes Zuhause zu bieten – bis zum Lebensende.“ DW