Ein mehrfach besonderer Konzertabend

Ein in mehrfacher Hinsicht besonderes Konzert haben mehr als 400 Besucherinnen und Besucher am 25. Februar in der Herner Kreuzkirche erlebt. Es war die Umsetzung einer knapp 20 Jahre alten Idee von Kreiskantor Wolfgang Flunkert und Gisela Röbbelen, der Leiterin des Kammerorchesters der Kreuzkirche, einmal einen Musikabend mit allen Ensembles der Kirchengemeinde Haranni zu gestalten. Und so haben der CVJM-Posaunen­chor unter Leitung von Stefan Wilhelm, das Kammerorchester unter Leitung von Gisela Röbbelen sowie Soulkiddys, Soulkids, Soulvoices und Kreuz­kantorei unter Leitung von Kreiskantor Wolfgang Flunkert – und nicht zuletzt das Publikum selbst – an einem unvergesslichen Abend mitgewirkt.

Los ging es mit dem CVJM-Posaunenchor, der die Ouvertüre von Georg Friedrich Händels Feuerwerksmusik intonierte, einst komponiert als Festmusik anlässlich des Aachener Friedens, der 1748 den österreichischen Erbfolgekrieg beendete. Anschließend präsentierten die Soul-Kiddies zwei Lieder, bevor das Kammerorchester zusammen mit Achim Köhler das zweite Konzert für Kontrabass und Orchester von Giovanni Bottesini aufführte. Was der Solo-Bassist der Bochumer Symphoniker aus seinem Instrument herausholte, ließ manchem Konzertbesucher den Mund offenstehen. Virtuos und gleichfalls mit ganz viel Gefühl, präzise begleitet vom Kammerorchester, schenkte er den Besucherinnen und Besuchern ein herausragendes musikalisches Erlebnis.

Danach sorgten Soul-Kids und Soul-Voices mit ihren überzeugenden und leidenschaftlichen Vorträgen für ganz andere Klangfarben. Begleitet wurden sie von einer Band mit Britta (E-Bass) und Nico Lauenstein (Schlagzeug), Wolfgang Flunkert (Klavier) und Jens Rehwinkel (Gitarre), der auch die Technik bediente.

Darauf folgte ein Experiment, das zu einem weiteren Höhepunkt mutierte: Kreuzkantorei und Soul-Voices verteilten sich in der Kirche, um von allen Seiten die Lieder „Ich seh‘ empor“ und „No Time“ zu singen. Im Anschluss stand dann mit dem „Halleluja“ aus dem Oratorium „Der Messias“ das wahrscheinlich berühmteste Stück von Georg Friedrich Händel auf dem Programm. Kreuzkantorei und Kammerorchester brachten auch dieses Werk mit ihrem Vortrag zum Strahlen.

Zum Schluss wurde, wie bereits zweimal zuvor, das Publikum einbezogen – mit dem Lied „Großer Gott, wir loben Dich“ in der englischen Fassung und ganz am Ende mit „Bleib bei mir, Herr! Der Abend bricht herein“, bei dem neben allen Ensembles auch der Bochumer Organist Johannes Wolf für einen fulminanten Abschluss eines wunderbaren Konzertabends sorgten, der mit seinen Liedern und Texten gottesdienstlichen Charakter hatte.

Nebenbei taten alle Beteiligten mit ihrem Auftritt ein gutes Werk zugunsten der Evangelischen Beratungsstelle für Ehe-, Partnerschafts- und Lebensfra­gen sowie Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle, die ihren Dienst gegen eine geringe Kostenbeteiligung der Ratsuchenden anbietet. „Unsere Kosten kön­nen damit allerdings bei weitem nicht gedeckt werden, sodass wir auf Spen­den angewiesen sind“, sagte Leiterin Sabine Karkuth-Dohmeier, die am Anfang des Konzerts einen Einblick in die Arbeit der Beratungsstelle gab und ihren für das Engagement der Musikerinnen und Musiker ausdrückte. Die Kollekte der Besucherinnen und Besucher darf sie sich nun mit der Kirchenmusik in der Kirchengemeinde Haranni teilen. AR

FOTOS: GÜNTER MYDLAK 
*`Kreuzkantorei, Kammerorchester der Kreuzkirche und CVJM-Posaunenchor – dirigiert von Kreiskantor Wolfgang Flunkert.
* Sabine Karkuth-Dohmeier, Leiterin der Evangelischen Beratungsstelle, und Kreiskantor Wolfgang Flunkert
* Kreiskantor Wolfgang Flunkert war als Dirigent, Pianist und Paukist im Einsatz.
* Achim Köhler sorgte als Solist mit seiner Interpretation eines Konzerts für Kontrabass von Giovanni Bottesini für einen Höhepunkt des Programms.
* Gisela Röbbelen (vorne), Leiterin des Kammerorchesters, hatte das Konzert der Begegnungen zusammen mit Wolfgang Flunkert organisiert.
* Stefan Wilhelm, Leiter des CVJM-Posaunenchors, war auch als Solo-Trompeter zu hören.