Ein kleiner Ast findet wieder Halt

HERNE – Für alle, die gern vorlesen oder Freude an illustrierten Büchern haben, hält der Ambulante Hospizdienst Herne eine Überraschung bereit: Die Kinderbuchautorin Iris Trespe hat dem Verein 50 Exemplare des Bilderbuchs „Der kleine Zweig“ mit Illustrationen des Künstlers Franz Röhrig geschenkt. Gegen eine Spende von zehn Euro pro Buch dürfen die farbenfrohen, großformatigen Bände den Besitzer wechseln. Koordinatorin Karin Leutbecher freut sich: „Die Bücher eignen sich hervorragend als kleines Geschenk für Kinder und Erwachsene.“

Der Reinerlös der Bilderbuchaktion unterstützt die Arbeit der ehrenamtlichen Sterbebegleiterinnen und Sterbebegleiter in Herne und Wanne-Eickel. Anfragen nimmt der Ambulante Hospizdienst telefonisch unter der Telefon (02323) 98 82 90 oder per E-Mail an info@hospizdienst-herne.de entgegen. Die Bücher können an der Bahnhofstraße 137 in Herne abgeholt werden.

Iris Trespe erzählt in dem Buch die Geschichte eines kleinen Zweiges, der davon träumt, einmal Äpfel zu tragen. Ein Herbststurm macht seine Träume zunichte. Der kleine Zweig landet unsanft zwischen Ästen und Fallobst. Den Winter muss er unter einer dichten Schneedecke verbringen. Schon glaubt er, dass sein Lebenstraum dahin ist, doch dann kommt der Frühling und bringt eine unerwartete Chance. „Das Buch ist innerhalb weniger Wochen in einer glücklichen und kreativen Zeit entstanden – während meiner Schwangerschaft“, sagt Iris Trespe, die heute die Pressestelle des Oberbergischen Kreises in Gummersbach leitet. Der Künstler und Grafiker Franz Röhrig war von dem Text so begeistert, dass er anbot, die Illustrationen beizusteuern.

Bei der ersten Lesung in einer Grundschule war schon der kleine Sohn dabei, Iris Trespe erinnert sich noch gut daran, wie emotional sowohl Kinder als auch Erwachsene auf die Erzählung reagierten. „Das Buch ,Der kleine Zweig' ist eine Auseinandersetzung mit dem Sterben, mit dem Sinn des Daseins und dem Vertrauen auf einen starken Halt, der in einer scheinbar ausweglosen Situation Hoffnung gibt“, so Trespe. „Es will die Gewissheit vermitteln, dass auch noch so negative Entwicklungen im Leben einen Sinn haben.“ Sie freue sich, dass ihr Buch „einen kleinen Beitrag zur wunderbaren Hospizarbeit leisten kann, die sich vielleicht sogar ein wenig in der Geschichte des kleinen Zweigs wiederfindet.“ SSch