Der Pott bleibt fair

HERNE – Das Ruhrgebiet darf sich für weitere zwei Jahre mit dem Titel „Faire Metropole“ schmücken. 2013 erhielt der Pott als erste Großregion weltweit diesen Titel. Die Auszeichnung geht zurück auf das Engagement des Netzwerks „Faire Metropole Ruhr“. Im Ruhrgebiet sind insgesamt 38 Kommunen und der Kreis Wesel bereits mit dem Titel Fairtrade-Town ausgezeichnet. Darunter sind Großstädte wie Dortmund, Essen, Duisburg und Herne, aber auch kleinere Kommunen wie Waltrop oder Herten. Herne ist bereits seit 2011 Fairtrade-Stadt und wurde in diesem Jahr erneut ausgezeichnet.

Markus Heißler vom Eine Welt Zentrum Herne, Sprecher des Netzwerkes, freute sich über die Erneuerung des Titels: „Die Bestätigung der Auszeichnung ist ein schönes Zeugnis für die nachhaltige Verankerung des Fairen Handels im Ruhrgebiet. Lokale Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft arbeiten hier eng für das gemeinsame Ziel zusammen. Wir haben schon viel erreicht und wir sind sicher, dass wir auch die verbleibenden Städte noch überzeugen können, mitzumachen.“

Mit der Unterschrift unter die Magna Charta Ruhr.2010, die anlässlich des Europäischen Kulturhauptstadtjahres 2010 initiiert wurde, haben sich alle 53 Kommunen und die vier Kreise des Ruhrgebiets verpflichtet, künftig auf Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit in ihrer Beschaffung zu verzichten. Seitdem heißt das Ziel, dass alle Kommunen und Kreise des Ruhrgebiets Fairtrade-Town werden.

Zu den Projekten des Netzwerks „Faire Metropole Ruhr“ gehört die Kampagne „Der Pott kocht fair“, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feiern konnte. Über 30 Städte des Ruhrgebiets haben einen fair gehandelten und biologisch angebauten Städtekaffee. Auf der Tüte des „Herner Kaffees“ ist z.B. eine Motive der Cranger Kirmes zu sehen. Aus diesem Anlass war der Präsident der Pottkaffee produzierenden Kooperative Red Ecolsierra aus Kolumbien zu Gast im Ruhrgebiet. In diesem Jahr war auch der Launch des ersten nachhaltigen Moderatgebers für das Ruhrgebiet. Unter dem Titel „BUY GOOD STUFF“ weist er den Weg zu nachhaltig produzierter Mode. Mittlerweile ist die erste Auflage mit 10000 Exemplaren fast vergriffen. Das Netzwerk setzt sich auch für faire und nachhaltige Großveranstaltungen im Ruhrgebiet ein und hat z.B. die Ruhrfestspiele in Recklinghausen beraten sowie einen „Leitfaden für faire Veranstaltungen“ veröffentlicht.

 

Info: „Faire Metropole Ruhr“

Industriestandort, Fußballregion, Kulturhauptstadt – all das ist das Ruhrgebiet – die bunte Region entlang der Ruhr vom Niederrhein bis an den Rand des Sauerlands. Aber sie ist noch viel mehr: Am 20. November 2013 wurde das Ruhrgebiet als erste Großregion in Deutschland und als erster Städteverbund weltweit als „Faire Metropole“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung geht zurück auf das Engagement des Netzwerks Faire Metropole Ruhr. Seit vielen Jahren bündelt das Netzwerk die Aktivitäten von zivilgesellschaftlichen, kirchlichen und kommunalen Akteuren rund um das Eine-Welt-Engagement und den Fairen Handel im Ruhrgebiet. Bereits 2012 wurde das Netzwerk dafür mit dem Fairtrade Award in Berlin ausgezeichnet. Koordiniert wird die Faire Metropole Ruhr von Herne aus. Die Geschäftsstelle mit vier Mitarbeitenden hat ihren Hauptsitz im Eine Welt Zentrum des Kirchenkreises Herne. Weitere Informationen gibt es unter www.faire-metropole.ruhr.