Demenzerkrankte brauchen sanfte Ansprache

CASTROP-RAUXEL – Mit einem neuen Weiterbildungsangebot hatte sich das Evangelische Krankenhaus Castrop-Rauxel an die Apotheker der Stadt gewandt. „Demenzfreundliche Apotheke“ lautete das Motto der Veranstaltung, die darauf abzielte, diese Berufsgruppe besonders für den Umgang mit demenzerkrankten Menschen und ihren Angehörigen zu qualifizieren. Organisiert wurde die Schulung von Maria Prediger, Liaisonkraft am EvK Castrop-Rauxel und zentrale Ansprechpartnerin in der Koordination von Hilfsangeboten für ältere Patienten.

Gegenstand der Weiterbildung war es, über das Krankheitsbild der Demenz aufzuklären. Dr. Holger Gespers, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Altersmedizin, beschrieb die charakteristischen Symptome und zeigte auf, wie man am besten mit den betroffenen Menschen umgeht. „Es ist wichtig, den Patienten in seiner Welt zu belassen, ihn nicht zu bevormunden“, riet Gespers.

Zahlreiche alltagspraktische Tipps gab Reinhard Warzybok, Demenzbeauftragter am EvK. Er betonte die Bedeutung der richtige sprachliche Umgang mit den Betroffenen ist. „Sprechen Sie in kurzen, deutlichen Sätzen. Machen Sie nach jedem Satz eine Pause. Stellen Sie keine komplizierten Fragen. Vermeiden Sie Hintergrundgeräusche oder andere zusätzliche Reize“, empfahl er. Neben solchen praktischen Hinweisen gab es auch umfangreiche theoretische Informationen darüber, welche Hilfsangebote es für Demenzerkrankte und ihre Angehörigen in Castrop-Rauxel und der näheren Umgebung gibt. Denn Apotheken spielen eine zentrale Rolle, wenn es um die Vermittlung von Informationen geht, die über die reine Medikamentenberatung hinausführen. Das macht die Apotheken zu einem wichtigen Baustein im EVR Netzwerk Geriatrie, einem Zusammenschluss von 79 Partnern, die in den unterschiedlichsten Bereichen an der Versorgung älterer Patienten beteiligt sind: Dazu gehören Kliniken, Pflegeeinrichtungen, Pflegedienste, niedergelassene Ärzte, Behörden oder Selbsthilfegruppen. Mit Hilfe eines eng geknüpften Netzes stellen alle Partner gemeinsam sicher, dass niemand in der Versorgung allein gelassen wird. AW