Bergmannstochter übernimmt auf Schwerin

Castrop-Rauxel. Herne. Nach dem Weggang von Pfarrerin Anke Klapprodt (s. UK Ausgabe 35) freut sich die Kirchengemeinde Schwe­rin-Frohlinde, dass zunächst bis zum Ende dieses Jahres für eine Vertretung ge­sorgt ist: Pfarrerin Vera Rosin sorgt mit ihrem Dienstantritt im September für einen fließenden Übergang. Die 58-jährige Bergmannstochter war zuletzt in der Hertener Christus-Kirchengemeinde mit dem Arbeitsschwerpunkt Altenheimseelsorge tätig. „Ich werde von Anfang an im Gottesdienst präsent sein, am 25. September werde ich ihn zum ersten Mal halten“, so die Seelsorgerin.

Vera Rosin ist in Dortmund geboren, hier machte sie auch ihr Abitur. Im Alter von 16 Jahren ist sie eher zufällig in die kirchliche Arbeit mit Kindern eingestiegen, als sie ihre achtjährige Schwester zu einem Sommerfreizeit-Vorberei­tungstreffen begleitete. Vom Leitungsteam gefragt, ob sie sich vorstellen könne, zur Unterstützung mitzufahren, sagte sie gerne zu. „Das war mein Einstieg in die Gemeindearbeit“, so Vera Rosin. „Ich mochte die biblischen Geschichten, erzählte sie gerne und stellte fest, dass die Kinder mir gerne zuhören.“ Diesem Engagement blieb sie treu – und hier reifte schließlich die Entscheidung zum Theologiestudium in Bochum. Nach dem Ersten Theologischen Examen führte sie die praktische Ausbildung zur Pastorin zunächst nach Dortmund, dann – nach einem beruflichen Wechsel ihres Mannes – als Gastvikarin nach Essen-Borbeck. Erste Erfahrungen in der Gemein­dearbeit als Pfarrerin im Probedienst machte Vera Rosin in Bottrop-Kirchhellen und in Gelsenkirchen-Bismarck, von dort ging es nach Herten, wo sie die letzten 21 Jahre wirkte. Nun kommt es zum Wechsel in den Kirchenkreis Herne – vorgesehen war zu­nächst, dass sie das Pfarrteam der frisch vereinigten Kirchengemeinde Haranni un­terstützt. Nach dem kurzfristigen Weggang von Pfarrerin Klapprodt wird sie nun aber zunächst bis zum Ende des Jahres auf Schwerin Seelsorge und Verkündigung sicherstellen. Gleichzeitig wird sie an den Presbyteriumssitzungen und Dienstgesprächen in der Herner Gemeinde Haranni teilnehmen. Schon jetzt übernimmt sie die Seelsorge im ASB-Begegnungs- und Pflegezentrum Herne Mitte sowie im Eva-von Tiele-Winckler-Haus. „Diesen Spagat mache ich, weil ich im nächsten Jahr mit voller Kraft in der Kirchengemeinde Haranni einsteigen werde“, so Rosin.

Vera Rosin ist verheiratet und hat einen 21-jährigen Sohn. Ausgleich zu ihrer Ar­beit findet sie beim Singen im Chor. Außerdem hat die Familie seit Neuestem ei­nen jungen Schäferhund. „Das ist eine echte Herausforderung, die sehr viel Spaß macht.“ AR