Barockposaunen, Dulzian und Zink

Castrop-Rauxel. Am 12. Februar haben das „Embiscara Consort“ und das „Duck&Goose Consort“ in der Johanneskirche auf Schwerin ein Konzert mit Renaissance- und Barockmusik gegeben. Das „Embiscara Consort“ ist aus der Barockakademie der Dortmunder Musikschule hervorgegangen. Die künstlerische Leitung der Gruppe hat Ada Tanir, die im letzten Jahr ihr Studium als „Maestro al Cembalo“ in Genf abgeschlossen hat. Das Consort probt regelmäßig im Dietrich-Bonhoeffer-Haus der Kirchengemeinde Schwerin-Frohlinde. Kirchenmusikerin Bettina Oschmann ist Mitglied des Consorts. Im Konzert war sie als Gesangssolistin zu hören und hat als Blockflötisten mitgespielt. Zudem wurden unter ihrer Leitung zu der Musik von Dowland und Lully zwei Tänze aufgeführt.

 

Das „Duck&Goose Consort“ ist eine Gruppe junger Menschen aus Haan, die sich auf die Musik der Renaissance und des Frühbarocks spezialisiert haben. Besonders war in dem Konzert ihre Instrumentierung, die so sehr selten zu hören ist. Neben Barockposaunen wurden Dulzian und Zink verwendet. Geleitet wird das Consort von Jenny Heilig, die nach dem Studium der Barocktrompete und der Musikpädagogik gerade ihr Zinkstudium in Brüssel abschließt.

Highlights des Abends bildeten zwei Stücke von Samuel Scheidt (1578-1654), Komponist an der Schwelle von Renaissance zu Barock. Das Besondere war das atemberaubende Tempo der Blockflöte zu mitreißenden Melodien. Und auch die Arie „Meine Seele hört im Sehen“ aus dem Zyklus „Neun deutsche Arien“ von Georg Friedrich Händel (1685-1759) faszinierte die Konzertbesucher.

Der Text „Meine Seele hört im Sehen“ brachte einen Aspekt barocker Musiktradition auf den Punkt. Üppig ausgestaltete Kleidung mit Reifröcken und glitzernden Paillettenstoffen in Verbindung mit Perücken und Schminke transportierten dieselbe Botschaft, wie Text und Melodieführung. „Alles jauchzet (jubelt), alles lacht“ angesichts der überbordenden Schönheit der Schöpfung Gottes. Das begeisterte Publikum dankte den Künstlerinnen und Künstlern mit großem Applaus für den klangvollen Konzertabend. Nach dem Konzert hatte das Publikum Gelegenheit, im Gemeindehaus mit den Mitwirkenden bei Getränken und einer Suppe ins Gespräch zu kommen. AR