Am Anfang stand ein Spontangottesdienst

HERNE – Das „Bündnis Herne“ hat am 20. August auf dem Rathausplatz mit rund 200 Gästen seinen ersten Geburtstag gefeiert. „Mit uns ist weiter zu rechnen“, sagte Kerstin Gersch für das Bündnis in ihrer Begrüßungsrede. Auch wenn die sogenannten „Besorgten Bürger“ schon im Februar ihre „Spaziergänge“ durch Herne beendet hätten, sei das rechtsextreme Gedankengut immer noch vorhanden. „Wir wollen langfristig daran mitwirken, die Zivilgesellschaft und das demokratische Bewusstsein in Herne zu stärken.“

Im August 2019 hatten sich Hooligans, Neonazis mit Siegfried Borchardt alias „SS-Siggi“, Michael Brück mit Gesinnungsgenossen aus seiner Partei „Die Rechte“ und Mitgliedern der rechten „Steeler Jungs“ aus Essen an der Spitze in der Herner Innenstadt auf dem Europaplatz eingefunden, um fortan wöchentlich gegen „Überfremdung“ zu demonstrieren. Ein spontaner Gottesdienst vor der Kreuzkirche und eine Demonstration von rund 500 Menschen in der Innenstadt sorgten dafür, dass der gewaltbereite Tross unverrichteter Dinge abziehen musste.

Diese Aktionen waren der Startschuss für wöchentliche ökumenische Friedensgebete vor der Kreuzkirche und daran anschließende Aktionen des Herner Bündnisses, sodass die selbst ernannten „Besorgten Bürger“ nicht einen einzigen Aufmarsch in der Fußgängerzone durchführen konnten.

Hervorgehoben wurde auf der Geburtstagsfeier ausdrücklich die starke Rolle der Kirchen. Synodalassessor Pfarrer Arno Wittekind in Vertretung des Superintendenten und Pfarrer Georg Birwer von der Katholischen Gemeinde St. Dionysius waren vor Ort, um auch hier für den Frieden in der Stadt zu beten. Auch Tuncay Nazik als Vertreter des Islam leistete einen Beitrag. Für die musikalische Gestaltung zeichneten Carsten Kollmeier und die Band „Schwarz-Rot-Atemgold 09“ verantwortlich. SI