Als Schneider auch noch der Lehrer war

HERNE – 50 Frauen und Männer aus dem Frühstückskreis der Emmaus-Kirchengemeinde staunten mächtig, als sie vernahmen, dass Schulkinder aus Börnig, Pöppinghausen und Bochum-Hiltrop ab 1787 von Schneidermeister Lück sozusagen nebenamtlich unterrichtet wurden. Und das nur im Winter und nur an drei Tagen in der Woche in den Fächern Beten, Schreiben, Lesen und Rechnen. Erst 1828 wurde eine Börniger Dorfschule für 632 Taler (heute: 948 Euro) errichtet, zum Teil aus von Schülereltern gespendeten Baumaterialien. Der erste ausgebildete Lehrer, Heinrich Lampmann, verdiente nach heutigem Geld im Jahr 180 Euro, dazu 18 Körbe Steinkohle, vier Stiegen Roggen sowie von Schlachtfesten Wurst und Speck.

Das wusste Heimatforscher Gerd E. Schug (mit Schulbild in Händen) beim Börniger Frühstückskreis am 15. Januar in einem Vortrag über die Geschichte der Börniger Dorfschule zu berichten. Die Dorfschule wurde bis Mitte des vorigen Jahrhunderts als Wohnhaus genutzt. Jetzt steht dort das Haus Dorfstraße 27. SI/ FOTO: FW SIEPMANN