Afro-Blues und Afro-Beat zum Auftakt

Herne. Am 9. April hat Ebo Krdum im Schollbrockhaus in Herne zwei Konzerte gegeben. Ebo ist ein sudanesisch-schwedischer Sänger, Multi-Instrumentalist, Schauspieler und Aktivist, geboren und aufgewachsen in Süd-Darfur/ Sudan. Er präsentierte zeitgenössische Musik im Stil des Afro-Blues und Afrobeat, die in verschiedenen Musiktraditionen der Subsahara-Region verwurzelt ist. Der Musiker hat mehrere CDs veröffentlicht u.a. „Memory of War“ und im September 2021 sein Soloalbum „Diversity“ mit Stücken aus seinem Live Programm „The Sub-Saharan Jigs“.

Mit 13 Jahren baute Ebo Krdum sich eine Gitarre, lernte das Spielen über das Radio seines Vaters und hier die Musik von Ali Farka Touré und Boubacar Traoré kennen. Später entwickelte er Fähigkeiten auf weiteren Instrumenten wie Gojo, Ngoni, Oud, Tamur, Schlagzeug, Keyboard oder Flöten.

Als der Krieg 2003 in Darfur begann, wurde Ebo Krdum zu einer wichtigen Stimme für die friedliche Revolution gegen das korrupte und gewalttätige Regime im Sudan und engagierte sich in der humanitären Hilfe. Seine Texte und Stücke spiegeln die Tragödien und harten Wahrheiten seiner Heimat wider. Sie handeln von Gerechtigkeit, Freiheit, Frieden, Bürgerrechten, Gleichberechtigung, schädlichen Traditionen oder korrupten Politikern. Aus diesem Grund wurde Ebo Krdum als kritischer Künstler verfolgt, sodass er den Sudan verlassen musste. Er lebt heute in Stockholm, wo er zu den prominentesten Vertretern der World Music Szene gehört. MH