„AfD für Christen nicht wählbar“

Herne. Weit über 2000 Hernerinnen und Herner waren am 20. Februar dabei, als die demokratischen Parteien das öffentliche Versprechen abgegeben haben, unter keinen Umständen mit der AfD zusammenzuarbeiten. Vor der Unterzeichnung gab es Redebeiträge von Vertretern verschiedener Institutionen, dazwischen Musik von der Trommelgruppe der Hans-Tilkowski-Schule, Poetry-Slams, Wortbeiträge von Havle Nazik („Bin ich deutsch?“) und Schülern der Erich-Fried-Gesamtschule.

Superintendentin Claudia Reifenberger hat mit deutlichen Worten die Position der Evangelischen Kirche in Herne benannt: „Wer die Menschenwürde derart mit Füßen tritt, wie es die AfD tut, ist für Christinnen und Christen nicht wählbar“, sagte sie. Das sei keine parteipolitische Aussage, sondern eine theologische, betonte sie mit Blick auf die Barmer Erklärung der Bekenntnissynode 1934 in Barmen. „Als Christinnen und Christen glauben wir, dass jeder Mensch Gottes Geschöpf und Ebenbild ist“, sagte Reifenberger und verwies daneben darauf, dass sich die Erfahrung des Fremdseins durch die ganze Bibel zieht: „Aus der Erfahrung des Fremdseins leitet sich ab, dem Fremden mit besonderer Aufmerksamkeit, Mitgefühl und Freundlichkeit zu begegnen“, nannte sie ein Gebot Gottes. Deshalb sei fremdenfeindlichen und antidemokratischen Positionen Vorschub zu leisten. „Unser Kreuz hat keine Haken“, sagte die Superintendentin zum Abschluss ihres Beitrags.

Die Veranstaltung war organisiert worden vom Herner Bündnis, das sich seit den ersten Aufmärschen so genannter „Besorgter Bürger“ für eine bunte und vielfältige Stadtgesellschaft engagiert. Auch die Kreuzkirchengemeinde bzw. jetzt die Kirchengemeinde Haranni leistet mit Friedensgebeten vor der Kreuzkirche in der Innenstadt einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben. AR