Abschied für die Selbsthilfegruppe Schlaf-Apnoe

Wanne-Eickel. Wehmütig war es den Mitgliedern der Selbsthilfegruppe Schlaf-Apnoe zumute, als sie sich zu ihrer Weihnachtsfeier in der Cafeteria im Evangelischen Krankenhaus in Wanne-Eickel trafen. Jürgen Meyer, Vorsitzender der Vereinigung, hatte ein letztes Mal zu einem Treffen eingeladen. Gesundheitliche Gründe zwingen ihn dazu, sich nach 13 Jahren engagierter Tätigkeit zurückzuziehen. Für die Mitglieder eine bedauerliche Entscheidung, auch wenn ihnen als Alternative auch die Türen der Bochumer Selbsthilfegruppe offenstehen.
Schlaf-Apnoe ist eine Erkrankung, bei der es nachts während des Schlafs zu Atemaussetzern kommt. Gesundheitlich problematisch wird es, wenn es mehrmals pro Stunde zu Atempausen kommt, die länger als zehn Sekunden dauern. In einer solchen Situation steigt der Blutdruck und kann so zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Ursache können verengte Atemwege oder eine geschwächte Atemmuskulatur sein. Zur Therapie gehört häufig das Tragen einer speziellen Atemmaske, was von vielen Betroffenen als sehr belastend empfunden wird.

Gegründet wurde die Gruppe für Menschen mit Schlaf-Apnoe vor 23 Jahren von Josef Wiemann, damals Oberarzt der Klinik für Innere Medizin unter der Leitung von Chefarzt Dr. Dietmar Voß im EvK Eickel. Als damaliger Leiter des Schlaflabors, das u.a. Menschen mit einer Schlaf-Apnoe behandelt, war es ihm ein wichtiges Anliegen, den Betroffenen in einer Selbsthilfegruppe zum einen die Möglichkeit zum persönlichen Erfahrungsaustausch zu bieten, zum anderen aber auch in regelmäßigen Vorträgen wichtige Informationen zu vermitteln.
Diese Unterstützung leistete später die aktuelle Leiterin des Schlaflabors am EvK, Dr. Martina Neddermann. Kontinuierliche Gäste in der Gruppe waren darüber hinaus Annegret Koglin, Inhaberin der Neuen Apotheke in Herne, sowie ihr Mitarbeiter Dr. Frank Riebe. Sie lieferten der Gruppe nicht nur wertvolle Informationen, sondern boten auch vielfach materielle Unterstützung.

Damit das Abschiedstreffen der Gruppe neben aller Wehmut auch etwas Versöhnliches erhielt, hatten sich die Mitglieder entschieden, den Inhalt ihrer gemeinsamen Kasse einem guten Zweck zuzuführen. „Als Dankeschön, weil uns das EvK in all den Jahren in seinem Haus Gastfreundschaft gewährt hat, spenden wir unsere angesparten 1.800 Euro an den Palliativ-Förderverein“, erklärte Jürgen Meyer. Für Frank Obenlüneschloß, Vorsitzender des Fördervereins, der sich für diese großzügige Geste bedankte, ein echter Grund zur Freude.

Wer sich an die Bochumer Selbsthilfegruppe Schlaf-Apnoe wenden möchte, findet einen Ansprechpartner unter Fon 02361/3704690 und kann sich unter www.schlafapnoe-bochum.de weiter informieren.