Benefizkonzert für Inklusionsarbeit

Am Europaplatz, Ev. Kreuzkirche Herne

Volles Programm gegen Spenden: Am Sonntag, 23. Februar, geben die Musikgruppen der Kirchengemeinde Haranni ein Benefizkonzert um 18 Uhr in der Kreuzkirche zugunsten der Inklusionsarbeit im Kirchenkreis Herne und der Kirchenmusik in der Kirchengemeinde Haranni. Wie im vergangenen Jahr ist der Eintritt frei, die Besucherinnen und Besucher werden um Spenden gebeten.

Der CVJM-Posaunenchor unter Leitung von Stefan Wilhelm, das Kammerorchester unter Leitung von Gisela Röbbelen, die Baukauer Kantorei unter Leitung von Uwe Bittersmann, der Kinderchor „Zionies“ unter Leitung von Christine Herbers sowie Soulkiddys, Soulkids, Soulvoices und Kreuzkantorei unter Leitung von Kreiskantor Wolfgang Flunkert werden ab 18 Uhr für einen abwechslungsreichen Musikabend sorgen. Die Ensembles werden je für sich und in unterschiedlichen Zusammensetzungen gemeinsam spielen. Auch das Publikum wird an manchen Stellen einbezogen.

Auf einem abwechslungsreichen Programm stehen unter anderem zwei Sätze aus der Suite für Streicher von John Rutter (*1945), die Chöre singen neben klassischen Stücken Gospels und Pop-Arrangements. Alle Gruppen bringen gemeinsam „Nun danket alle Gott“ von John Rutter und den Abendsegen aus der Oper „Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck (1854-1921) zu Gehör. Weitere Stücke sind noch nicht benannt; das Programm wird Anfang des Jahres zusammengestellt.

Gilbert Krüger, Inklusionsbeauftragter des Kirchenkreises Herne, verfolgt seit seiner Jugend das Ziel, dass Menschen mit Behinderungen am kirchlichen Leben teilnehmen können. „Als Konfirmand sollte ich sonntags in den Gottesdienst gehen, kam aber gar nicht in die Kirche“, erinnert sich der 36-Jährige, der selbst seit seiner Geburt infolge einer Sauerstoffunterversorgung mit einer Körperbehinderung lebt und auf einen Rollstuhl angewiesen ist. „Kirchen und Gemeindehäuser sollten möglichst barrierefrei sein, und es sollte an möglichst vielen Stellen Leichte Sprache verwendet werden, damit niemand ausgeschlossen wird“, so Krüger. Damit das wenigstens einmal im Jahr so ist, hat er 2017 einen Ökumenischen Inklusiven Gottesdienst ins Leben gerufen. Hier können alle Menschen jedes Alters mitfeiern – egal ob mit körperlicher oder geistiger Behinderung. Das Konzept geht auf – die Kirche ist jeweils bestens besucht.

Nun freut sich Gilbert Krüger, dass sein Arbeitsbereich Konzerteinnahmen profitiert. „Wir sind in unserer Arbeit auf Spenden angewiesen, zum Beispiel für Ausflüge mit Bewohnern von Lebenshilfe oder Wittekindshof oder für die Durchführung des Inklusiven Gottesdienstes.“ Für den Gottesdienst müsse beispielsweise ein Gebärden-Dolmetscher oder die Übersetzung der Bibeltexte in Leichte Sprache bezahlt werden. „Auch geht es darum, Menschen sprachfähig zu machen, indem ihre Wortbeiträge gefilmt und zusammengeschnitten werden – auch das kostet Geld“, so Krüger. „Aber das alles ist nötig, um in dem Gottesdienst Barrierefreiheit herzustellen, anstatt Behinderte vorzuführen.“ Zu Beginn des Konzerts wird Gilbert Krüger über seine Arbeit berichten.

Gilbert Krüger, Inklusionsbeauftragter des Evangelischen Kirchenkreises Herne. FOTO: PRIVAT