Evangelische Kirche im Herzen des Ruhrgebiets
Hier erfahren Sie (fast) alles über die Gemeinden und die Fachdienste der Evangelischen Kirche in Herne, Wanne-Eickel und Castrop-Rauxel. Sie finden Ansprechpersonen, aktuelle Nachrichten und Informationen zu Amtshandlungen wie Taufe, kirchliche Trauung oder Bestattung.
„Jesu Hand gibt Halt und Sicherheit“
Wanne-Eickel. Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause lockt die Cranger Kirmes in diesem Jahr besonders viele Menschen nach Wanne-Eickel, wo seit dem ersten August-Wochenende Ausnahmezustand herrscht. Doch vielen Schaustellerfamilien und auch vielen Besuchern ist neben dem bunten und lautstarken Treiben eine Zeit für Einkehr und Gebet wichtig. Aus diesem Grund fand am 7. August auch wieder der traditionelle Schaustellergottesdienst im Bayernzelt statt. Zur Eröffnung des Gottesdienstes spielte der CVJM-Posaunenchor eine Fanfare von Traugott Fünfgeld.
Schaustellerseelsorger Pfarrer Torsten Heinrich und Pfarrer Günter Mattner, die sich Liturgie teilten, ließen in einer Dialogpredigt Freude und Genugtuung über die Möglichkeit anklingen, dass die Cranger Kirmes nach zweijähriger Unterbrechung wieder für Ausgelassenheit und Lebensfreude sorgt. Sie zogen Parallelen zur Stillung des Sturms auf dem See Genezareth, als sie Krisen wie Pandemie oder Krieg nannten als Ereignisse, die einem auch den Boden unter den Füßen verlieren lassen. Damals wie heute sei es die Hand Jesu, die einem Sicherheit und Halt zu geben vermöge.
Die beiden Theologen betätigten sich auch musikalisch, als sie mit Norbert Sindermann Hannes Waders Lied „Gut, wieder hier zu sein“ anstimmten. Weitere musikalische Beiträge kamen vom Posaunenchor und von einer Band mit Kreiskantor Wolfgang Flunkert (Schlagzeug), Joe Doll (E-Piano, Gesang) und Peter Brand (Saxophon). Ihre Vorträge wurden mit Beifall der Gottesdienstbesucher belohnt.
Günter Mattner begrüßte besonders den Herner Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, seine Stellvertreterin Bürgermeisterin Andrea Oehler und mit Ludger Plümpe den Dechanten des katholischen Dekanats Emschertal, der sich mit einem Gebet am Gottesdient beteiligte. Schaustellerpfarrer Heinrich segnete die Gottesdienstbesucher und forderte sie auf, die Zeit auf der Cranger Kirmes zu genießen, zu feiern und Spaß zu haben. AR
„Die Arbeit bleibt in guten Händen“

Herne. Viele kennen ihn vom Sehen. Gehörlose verstehen ihn auch – wenn er mit Gebärden erzählt oder übersetzt. Jetzt ist er nach 35 Jahren als Gehörlosenseelsorger des Diakonischen Werks Herne in den Ruhestand gegangen. Die Rede ist von Martin Ruhmann (*4.11.1955), der dieses Amt 1987 von Friedrich Förster übernommen hat. Zuvor war der gebürtige Herner nach dem Studium der Sozialarbeit, Diakonenausbildung und Anerkennungsjahr im Diakonischen Werk Recklinghausen in zwei Schwelmer Gemeinden in der Kinder- und Jugendarbeit tätig.
Als dann die Anfrage aus seiner Heimatstadt kam, musste Ruhmann nicht lange überlegen: „Hier konnte ich Allgemeine soziale Beratung, Seelsorge und Verkündigung verbinden“, sagt er. „Das war das, was ich immer wollte.“ Seine Klientinnen und Klienten waren in erster Linie die Gehörlosen. „Gehörlose haben ein Kommunikationsproblem im Umgang mit Hörenden und auch mit ihrer Schriftsprache“, bringt Ruhmann es auf den Punkt. Von daher besteht hier ein großer Beratungsbedarf, etwa im Umgang mit Behörden und Ämtern.
Um selbst mit den Gehörlosen kommunizieren zu können, lernte Martin Ruhmann die Gebärdensprache. „Das ging nur autodidaktisch – Gebärdensprachkure gab es noch nicht, weil die Gebärdensprache noch nicht offiziell anerkannt war“, erinnert sich der 66-Jährige. Erst 2002, mit dem Gleichstellungsgesetz, bekamen Gehörlose ein Anrecht auf eine eigene Sprache. Bis dahin sei es bei der „Förderung“ von Gehörlosen darum gegangen, sie in die „hörende Welt“ zu integrieren: „Sie sollten lernen, Worte von den Lippen abzulesen, Texte wurden auf Leinwände geworfen, sie sollten sie mitlesen“, nennt Ruhmann einige Formen des Umgangs. „Als mit Benno Weiß ein Kind gehörloser Eltern landeskirchlicher Beauftragter Gehörlosenseelsorge in Westfalen wurde, bekam die Gebärdensprache auch in der Kirche – etwa in Gottesdiensten – den ihr angemessenen Stellenwert.“
Wichtig waren Martin Ruhmann neben der Beratung immer auch Verkündigung und Seelsorge. Etwa 160 Gehörlose gibt es in Herne, rund 100 von ihnen besuchen die Angebote der Gehörlosengemeinde. „Es gibt neben dem Freitagstreff verschiedene Aktivitäten wie Fußball, Drachenbau oder Angeln“, erzählt Ruhmann. Daneben gibt es einmal im Monat in der Kreuzkirche einen Gottesdienst für Gehörlose und neuerdings auch einen so genannten Laut- und Leise-Gottesdienst für Hörende und Gehörlose. „Das Diakonische Werk Herne hat meine Arbeit verantwortet und sie auch finanziell all die Jahre unterstützt“, ist Ruhmann seinem Arbeitgeber dankbar.
Der frisch gebackene Ruheständler freut sich, dass seine Arbeit weitergeht. Pfarrerin Katja Lueg ist mit der Hälfte ihres Dienstumfangs für die Gehörlosenseelsorge zuständig und Sozialarbeiter Lennart Langkau hat im Diakonischen Werk Gehörlosenberatung und die gesetzliche Betreuung von Gehörlosen übernommen. „Ich weiß meine Arbeit in guten Händen, was mir das Loslassen leicht macht“, sagt Ruhmann. Wenn er gefragt ist – etwa als Dolmetscher in Gottesdiensten –, wird er auch weiterhin hier oder da zu sehen sein. Jetzt freut er sich aber zunächst auf mehr Zeit für Hobbys wie Gitarre, Tischtennis, Badminton spielen oder Paddeln. „Außerdem werde ich bald Opa, es passt also perfekt mit dem Ruhestand.“ Martin Ruhmann ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. AR
Corona-Update vom 31. Mai
Mit der neuen Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen vom 1. April in der ab 26. Mai gültigen Fasssung hat die Evangelische Kirche von Westfalen die Corona-Schutz-Empfehlungen überarbeitet und ein Corona-Update zur Gestaltung kirchlichen Lebens herausgegeben. Die Gemeinden müssen ihre Schutzempfehlungen eigenverantwortlich den Gegebenheiten vor Ort anpassen. Es wird aber weiterhin dazu geraten, auf Abstände sowie geeignete Hygienemaßnahmen zu achten - etwa das Tragen von FFP2-Masken in geschlossenen Räumen vorzusehen.
Außerdem empfiehlt die Landeskirche weiterhin, das Gottesdienstangebot durch Open-Air-Formate, digitale Formate und Offene Kirchen zu ergänzen. Die Feier des Abendmahls ist möglich – nützliche Hinweise zur Durchführung enthält die neue Handreichung „Abendmahl feiern – praktisch (in Zeiten von Corona)“.
Die aktuellen Inzidenzwerte in den jeweiligen Landkreisen und kreisfreien Städten sind HIER zu erfahren, die Corona-Schutz-Empfehlungen der Landeskirche HIER.
Tipps & Termine
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Blechbläserensemble Classic Brass Ruhr - Gedenkkonzert in der Kreuzkirche Herne
14.08.2022 18:00 - 20:28 Uhr
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