Nicaragua - eine neue Revolution?

Willi-Pohlmann-Platz 1, Herne, Volkshochschule im Kulturzentrum

Nicaragua befindet sich am Rande eines Bürgerkriegs. Im ganzen Land protestieren Menschen gegen den autokratischen Präsidenten Daniel Ortega. Der lässt auf Bürger schießen. Sein letztes Gefecht? Es sieht schlecht aus für Ortega. Menschen aller Schichten gehen auf die Straße, nicht nur rechte Verschwörer, wie er behauptet. Selbst in der Stadt Masaya, einst ein Zentrum seiner sandinistischen Revolution, haben Bürger de facto die Macht übernommen. Sicherheitskräfte trauen sich nicht mehr auf die Straßen. Die Proteste entzündeten sich an der geplanten Rentenreform. Aber der Unmut sitzt tiefer. Die Bürger haben das System aus Vetternwirtschaft, Korruption und Wahlbetrug satt. Vizepräsidentin ist Ortegas Frau, Rosario Murillo. Könnte es wie in Venezuela enden, wo Präsident Maduro mit diktatorischen Mitteln an der Macht geblieben ist? Nicht auszuschließen, denn die Polizei und paramilitärische Truppen sind weiterhin auf Ortegas Seite. Sie haben in den letzten Wochen mehr als 130 Demonstranten erschossen. Aber die Protestbewegung umfasst alle: indigene Gruppen, Konservative, Studenten. Sie vergleichen ihn mit dem berüchtigten Diktator Somoza, den Ortega vor 40 Jahren verjagte. Und sie wollen einen grundlegenden politischen Wandel. Steht das Land vor einer neuen Revolution? In Herne denkt man unwillkürlich an die Insel Ometepe, inmitten des Nicaragua-Sees gelegen, mit der unsere Stadt seit 1988 partnerschaftlich verbunden ist. Welche Nachrichten gibt es von dort?

Referentin ist Evelyn Linde vom Informationsbüro Nicaragua. Es ist eine Veranstaltung des Eine Welt Zentrums in Kooperation mit der Sektion "Ometepe" des "Vereines zur Förderung der partnerschaftlichen Beziehungen der Stadt Herne e.V."  und der VHS Herne. Der Eintritt ist frei.