Palliativstation am EvK verabschiedet Dr. Wolf Diemer

Herne. Mit einer Feierstunde in der Kapelle hat das Evangelische Krankenhaus Herne den langjährigen ärztlichen Leiter der Palliativstation, Dr. Wolf Diemer (66), in den Ruhestand verabschiedet. Die neugewonnene Freizeit will der Jazzfan, der elf Jahre die Geschicke der Station bestimmte, nicht nur zum Gitarre lernen nutzen. Als Arzt im palliativmedizinischen Konsiliardienst Herne/ Castrop-Rauxel wird der gebürtige Oberhausener seine Patienten in Zukunft ambulant versorgen, in Zusammenarbeit mit den Evangelischen Krankenhäusern in Herne und Wanne-Eickel.

Mit „Just the way you are“ von Billy Joel und „What a wonderful world“ von Louis Armstrong setzten die Sängerin Steffi Boyke, im Hauptberuf Psychoonkologin am EvK Herne, und Pfarrer Gert Hofmann aus Haltern am E-Piano nicht nur musikalische, sondern auch persönliche Akzente. „Wir haben Dr. Diemer mit den Jahren lieben gelernt, auch seine Besonderheiten“, sagte Christine Heydecke, Stationsleiterin der Palliativstation, über ihren zuweilen kantigen und meinungsfreudigen Chef. „Wir haben so viel von ihm gelernt, was wir sonst nie erfahren hätten, und fragen uns nun, wie wir ohne ihn auskommen werden.“ Im Namen des Stationsteams überreichte sie dem Gartenfreund einen veredelten Apfelbaum, der in Zukunft drei verschiedene Sorten Äpfel tragen wird.

Einen Kulturbeutel, ein Handtuch und eine Trinkflasche mit EvK-Logo überreichte Pfarrer Frank Obenlüneschloß, Vorsitzender des Fördervereins und Theologischer Direktor des EvK, augenzwinkernd dem scheidenden Arzt, damit auf zukünftigen Reisen die Erinnerung an „sein“ Krankenhaus nicht verblasse. Obenlüneschloß würdigte das unermüdliche Engagement Diemers als Palliativmediziner: „Als Arzt war er für seine Patienten immer erreichbar – an sieben Tagen pro Woche rund um die Uhr.“ Beispielhaft sei auch Diemers Einsatz für sein Fachgebiet in der Akademie für Palliativmedizin, Palliativpflege und Hospizarbeit Ruhrgebiet (APPH) in Herne, wo sich Ärzte, Ärztinnen, Pflegekräfte, Seelsorger und Therapeuten palliativmedizinisch fort- und weiterbilden.

Nicht nur der ambulanten Versorgung Schwerstkranker in Herne, auch der APPH werde er erhalten bleiben, kündigte Dr. Wolf Diemer in seiner Abschiedsrede an. Einbringen werde er sich besonders in die Vorbereitung des Jubiläumsjahres 2022, in dem die Palliativstation ihren 30. Geburtstag und der Ambulante Hospizdienst Herne seinen 25. Geburtstag feiert. „Seit zehn Jahren habe ich mich für eine Erweiterung der Palliativstation stark gemacht“, sagte Diemer. „Nun ist es endlich so weit. Bei der Eröffnungsfeier zum Ausbau werde ich mit Freude dabei sein.“ SSch