Herne. Neue Leitung, neue Projekte und neue Netzwerke: Die Evangelische Beratungsstelle für Ehe-, Partnerschafts- und Lebensfragen sowie Schwangerschaftskonfliktberatung im Diakonischen Werk Herne hat sich neu ausgerichtet. Auf der Mitgliederversammlung des Fördervereins stellte Leiterin Sabine Karkuth-Dohmeier den zukünftigen Kurs vor.
Seit mehr als 30 Jahren bietet das multiprofessionelle Team der Evangelischen Beratungsstelle an der Schaeferstraße Einzelpersonen und Paare unabhängig von Konfession, Nationalität, Alter und sexueller Orientierung psychologische Unterstützung und Begleitung in allen Lebenskrisen an. Im März 2022 löste die Diplom-Pädagogin, Familien- und Traumatherapeutin Sabine Karkuth-Dohmeier die langjährige Leiterin Renate Ullrich ab.
Durch das aktive Einwerben von Projektförderungen zum Beispiel bei der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Krupp-Stiftung konnte Karkuth-Dohmeier das Beratungsangebot der Einrichtung bereits deutlich erweitern. Seit Juni 2023 weist die Sozialpädagogin Kristina Messerle im Projekt „Energiekrise – und jetzt?“ Ratsuchenden Wege aus finanzieller Not. Eine angehende Hebamme lotst seit August 2023 junge Schwangere mit und ohne migrantischem Hintergrund durch die zuweilen komplizierten sozialen Hilfsangebote. In Planung befindet sich überdies der Aufbau einer psychosozialen Beratung für Mitarbeitende in Herner Unternehmen. Ziel ist die Unterstützung und Stärkung der Klientinnen und Klienten im Berufsalltag.
Unterstützt wird die Beratungsstelle durch einen Förderverein, dem aktuell rund 40 Mitglieder angehören. Aus Spendenmitteln finanziert er seit Februar 2023 den Einsatz eines pensionierten Ehe- und Lebensberaters. Hans Schmuck aus Gelsenkirchen schaffte es, die mit 30 Ratsuchenden im Jahr 2021 noch viel zu lange Warteliste der Beratungsstelle auf Null zu verkürzen. In Zukunft steht er für Erstgespräche zur Verfügung, damit Menschen in Krisensituationen schnellstmöglich mit der Beratung beginnen können.
Für das kommende Jahr hat sich die Beratungsstelle den Ausbau von Kooperationen und eine stärkere Vernetzung in der Stadtgesellschaft vorgenommen. Erstmals tagte bereits im August in der Geschäftsstelle des Diakonischen Werkes an der Altenhöfener Straße nach langer Corona-Pause der „Runde Tisch Vertrauliche Geburt“, an dem sich Beratungsstellen, Standesbeamte, eine Hebamme und Mitarbeiterinnen aus der Adoptionsvermittlung über das Hilfsangebot für Schwangere in Not austauschen. In Gesprächen mit der Stadt Herne soll schon bald über Möglichkeiten für eine Kooperation mit der Beratungsstelle zu folgenden Themen nachgedacht werden: Mediation, Trennungs- und Scheidungsberatung sowie Beratung für Familien, deren Kinder in Obhut genommen wurden.
Bei den Vorstandswahlen des Fördervereins wurde der bisherige Vorstand im Amt bestätigt. Bis 2025 wählten die Mitglieder Pfarrer i.R. Walter Tschirch einstimmig zum ersten Vorsitzenden. Die Stellvertretung übernahm Pfarrer Sven Teschner der Kirchengemeinde Castrop-Rauxel-Nord. Schriftführerin bleibt Sabine Hahn, früher Richterin am Landgericht Wuppertal. Mit Dank verabschiedete die Versammlung die langjährige Schatzmeisterin Pfarrerin i.R. Ulrike Hensel. Ihre Nachfolge trat die Justizangestellte Ulrike Gräser-Jendral an. Die Kassenprüfung verantworten in Zukunft Birgit Dudda-Petersohn und Gabriele Rick-Becker. Sabine Karkuth-Dohmeier, die Leiterin der Beratungsstelle, gehört dem Gremium als geborenes Mitglied an.