Erinnerung und Erfahrung als Ermutigung

HERNE – Niemand vermöge sich sein Alter so vorzustellen, wie es sich dann einstellt. Der Verlust der Berufstätigkeit, häufig Vereinsamung infolge Verlustes von Freunden und Verwandten oder Krankheit könnten das Leben schwer machen. „Niemand weiß, was Altern bedeutet, wenn er es nicht selbst erlebt“, fasste Pfarrer i.R. Werner Kenkel am 1. Oktober in einem Vortrag vor dem Frühstückskreis der Emmaus-Kirchengemeinde Börnig zusammen.

Der 64-jährige gebürtige Herner, der nach 32 Jahren Pfarrtätigkeit in Halver-Oberbrügge (Sauerland) seinen Lebensabend in seiner Heimatstadt verbringt, bezog sich auf den Autoren Prof. Klaus Peter Hertzsch (1930-2015), als er die Chancen des Alterns benannte. Mut zum Altern im Vertrauen auf Gottes Hilfe bedeute, Abschied von sich selbst zu nehmen, ohne sich bewusst zu sehr einzuschränken. Alter biete die Möglichkeit, sich mit Neuem zu beschäftigen, die Gegenwart gestalten zu helfen, Verantwortung für die Mitgestaltung der Umwelt für die Nachfahren zu übernehmen, Zeitzeuge zu werden. Alter biete die Chance zur Langsamkeit, die Lebensgeschichte aufzuschreiben, sie aufzuarbeiten. Erinnerung und Erfahrung könnten eine Ermutigung sein. „Im Alter trägt, was in der Kindheit erlebt wurde“, sagte Kenkel „und alles, was Gott macht, sollte in der Gewissheit seiner Liebe geschehen.“ SI