HERNE – In den Häusern der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft Herne | Castrop-Rauxel sind in den vergangenen Monaten mehr als 100 Menschen an Covid 19 gestorben. „Das ist für die Angehörigen und Freunde ein furchtbarer Verlust“, sagte Pfarrerin Katharina Henke, Seelsorgerin am EvK Herne. „Aber auch für unsere Mitarbeitenden war und ist es eine schwere innere Belastung, Menschen, die sie wochenlang intensiv versorgt haben, an den Tod zu verlieren.“
Vor diesem Hintergrund hatten Henke und ihre Kolleginnen und Kollegen in Wanne-Eickel (Cornelia Kenkel und Pfarrerin Zuzanna Hanussek) und Castrop-Rauxel (Ute Diepenbrock und Pfarrer Andreas Brenneke) den Mitarbeitenden die Gelegenheit gegeben, auf bunten Karten zu notieren, was sie zuversichtlich stimmt, was ihnen in dieser Zeit Hoffnung gibt. Von der gegenseitigen Unterstützung im Pflegeteam über tröstende Worte bis zur Impfung wurden viele verschiedene Dinge genannt. Diese Karten wurden nun in den Gärten der Evangelischen Krankenhäuser im Kirchenkreis Herne an „Bäume der Hoffnung“ gehängt, die eigens zu diesem Zweck – und zum Gedenken an die Corona-Toten – gepflanzt wurden. Mit einer Andacht am 27. April mit Vertretern des medizinischen Personals haben die Seelsorgerinnen im EvK Herne, Katharina Henke und Karola Rehrmann, den Gedenkort eingeweiht.
„Es ist wie ein Karfreitag, der nicht aufhört“, sagte Henke in ihrer Ansprache. „Und viele haben in dieser Zeit ihre Hoffnung verloren.“ In einer eigenen hoffnungslosen Situation habe eine andere Person für sie die Hoffnung getragen, erzählte die Seelsorgerin und lud dazu ein, „dass wir füreinander und für alle Hoffnungslosen zu Hoffnungsträgern werden.“ Hoffnung sei ebenso wie Ostern, ein Geschenk. „Am Ende steht immer das Leben, auch nach dem Tod“, sagte sie. Der Baum, ein Ginko, hat nun einen Platz im Krankenhausgarten des EvK Herne, damit die Hoffnung Wurzeln schlagen und wachsen kann. AR