Zeichen für Nachhaltigkeit und Vielfalt

Herne. Im Rahmen der Fairen Woche 2025 hatte die Fachstelle Eine Welt des Kirchenkreises Herne am 23. September zum traditionellen „Fairen Frühstück“ eingeladen. Neben dem gemeinsamen Essen bot die Veranstaltung auch Gelegenheit, sich mit den Hintergründen fair gehandelter Produkte auseinanderzusetzen. Unter dem Motto „Was ist da auf dem Frühstückstisch? – Fair ist mehr…“ standen Nachhaltigkeit, Artenvielfalt und globale Gerechtigkeit im Mittelpunkt.
Nach der Begrüßung durch FEW-Geschäftsführer Steffen Wilmink führte Markus Heißler als Referent der Fachstelle im Rahmen der Evangelischen Erwachsenenbildung mit einem Vortrag in den Themenschwerpunkt „Fair Handeln – Vielfalt erleben“ der Fairen Woche ein. „Vielfalt ist sowohl in der Gesellschaft als auch in der Natur wichtig“ so Heißler. „Die weltweite Artenvielfalt ist stark bedroht; in den letzten 50 Jahren gingen 73 Prozent aller Wirbeltiere und 80 Prozent aller Insekten verloren.“ Selbst bei Nutztieren wie Rindern oder Schweinen verringere sich die Artenvielfalt. „Ursache ist die industrielle Landwirtschaft, die nur noch mit wenigen Hochleistungsrassen arbeitet“, so Heißler. „Gleichzeitig lässt sie immer weniger Raum für Wildtiere.“ Der Klimawandel und Verstädterung seien weitere Ursachen.
Der Faire Handel setzt sich durch eine nachhaltige Landwirtschaft für den Schutz von Mensch und Natur ein. „Mittlerweile sind 80 Prozent aller fair gehandelten Lebensmittel auch bio-zertifiziert“, sagte Heißler. „Die Vielfalt im Fairen Handel zeigt sich auch daran, dass fair gehandelte Produkte aus über 70 Ländern der Welt nach Deutschland kommen.“ Für Erstaunen im Publikum sorgte die Information, dass es in Deutschland mittlerweile 8708 Fairtrade-zertifizierte Produkte gibt. „Noch vor rund 25 Jahren war es eine Sensation, dass ein fair gehandelter Kaffee im Sortiment von Supermärkten zu finden war“, so Heißler.
Nach einem Tischgebet eröffnete Wilmink das reichhaltige Buffet. Zahlreiche Gäste nutzten die Gelegenheit zu Austausch und Vernetzung. Unter den Besucherinnen und Besuchern waren Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Polizei, Verwaltung sowie Mitarbeitende und Ehrenamtliche aus dem Kirchenkreis. „Das Faire Frühstück hat sich damit erneut als Ort für Begegnung und einen gelungenen Informationsaustausch erwiesen“, freute sich Steffen Wilmink. „Zudem haben sich zahlreiche Besucherinnen und Besucher abschließend die gegenüberliegende Garten Oase der Gesellschaft zur Förderung von Integration (gfi) angesehen, um die sich die Mitarbeiterin Martina Wisnewski federführend aus dem Team der Fachstelle kümmert.“ MH

FEW-Geschäftsführer Steffen Wilmink freute sich über rund 40 Gäste beim Fairen Frühstück

Die Mitarbeiterinnen der Fachstelle (von links) Anna Hopfe, Katja Jähnel und Nina Bauer (rechts) und die Klimamanagerin des Kirchenkreises Herne, Dr. Vera Köpsel (2. von rechts). FOTOS: ARND RÖBBELEN

Nach dem Fairen Frühstück ließen sich die Teilnehmenden das Gartenprojekt der gfi zeigen. FOTO: FEW