Herne. Die wewole Stiftung baut das erste Herner Quartiersparkhaus. Weitere will die Stadt mit verschiedenen Partnern in anderen Vierteln erstellen. Am 9. Oktober erhielt der Vorstandsvorsitzende Rochus Wellenbrock von Hernes Baudezernenten Karlheinz Friedrichs die Baugenehmigung für das Projekt, das gleichzeitig der erste Schritt zur Modernisierung des wewole-Stammgeländes an der Langforthstraße im Quartier Elpeshof ist. Das begrünte Parkhaus mit 160 Stellplätzen, zahlreichen Ladesäulen für E-Fahrzeuge, einem Pförtnerhäuschen sowie einem offenen Treppenhaus „ohne Angsträume“ soll 2024 eröffnet werden. Der Baubeginn ist, falls das Wetter mitspielt, noch für dieses Jahr geplant. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von sechs bis neun Monaten.
Für Rochus Wellenbrock erfüllt das neue Parkhaus, das an sieben Tage in der Woche rund um die Uhr geöffnet sein wird, gleich mehrere Vorgaben: „Zum einen schaffen wir dort in der Bewirtschaftung Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen. Diese Teilhabe ist ja unsere primäre Aufgabe. Zum anderen nimmt es den Parkdruck von unseren Mitarbeitenden und von den Anwohnern.“ Und Stadtrat Friedrichs, der die wewole Stiftung bei den Vorplanungen als einen „tollen Partner“ kennengelernt hat, ergänzte bei der Präsentation der Pläne: „Die wewole stellt sich damit der Verantwortung für ihr Quartier.“ Dies belegte der Baudezernent gleich mit einem Beispiel: In dem Parkhaus können auch Gäste vom Familiencircus Schnick-Schnack parken, der demnächst Nachbar des Teilhabe-Anbieters für Menschen mit Behinderungen in Herne und Castrop-Rauxel werden soll.
Das für das Parkhaus genutzte Grundstück an der Langforthstraße stammt zum Teil aus dem Besitz der wewole, eine weitere Fläche mit etwa 300 Quadratmetern wurde von der Emschergenossenschaft angekauft. Bewirtschaftet wird es von der wewole Werken gGmbH. Die Einfahrt ist von der jetzigen Bushaltestelle an der Langforthstraße geplant. Ein weiterer Clou neben der Begrünung, dem „Rund-um-die-Uhr“-Angebot sowie den Steckdosen für E-Fahrzeuge: Im Erdgeschoss des vierstöckigen Parkhauses wird morgens und nachmittags der Busverkehr gesteuert, der einen Großteil der rund 500 wewole-Mitarbeitenden zu ihren Arbeitsplätzen in den Werkstätten bringt und auch wieder abholt. „Damit entlasten wir erheblich den Verkehr auf der Langforthstraße“, so Wellenbrock.
Finanziell ist der Neubau, der dem Parkhaus des Evangelischen Krankenhauses an der Wiescherstraße ähnelt, mit einem siebenstelligen Investitionsvolumen für die wewole Stiftung kein Wagnis. „Wir haben ein ruhiges Gewissen“, so Rochus Wellenbrock, der bereits jetzt ankündigte, dass Anwohner feste Stellplätze mieten können – „für 60 bis 80 Euro im Monat, natürlich auch, falls gewünscht, mit einer Ladesäule.“ Den etwa 150 Angestellten der wewole STIFTUNG, die an der Langforthstraße arbeiten, sowie deren Gästen werden die neuen Parkmöglichkeiten ebenfalls angeboten. Gleichzeitig fördert die wewole ihren Mitarbeitenden aber auch den Weg zur Arbeit ohne Auto mit Firmenfahrrädern oder einem Jobticket für den ÖPNV. MSch