Herne. Die Vorgaben der Gesundheitspolitik an die Krankenhäuser sind eindeutig: ein höherer Spezialisierungsgrad durch die Bildung von Schwerpunkten ist gefordert. Das Evangelische Krankenhaus Herne hat sich auf diese Entwicklung eingestellt und mit einer Neuorganisation seiner Kliniken begonnen. Nach der Klinik für Schlaganfallmedizin, Neurologie und klinische Neurophysiologie, rückt nun die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie in den Blickpunkt. Hier wurde der Umstrukturierungsprozess zum 1. Juli mit der Ernennung von Prof. Dr. Chris Braumann zum Chirurgischen Direktor eingeleitet. Gleichzeitig erhielt die Klinik einen neuen Namen: Sie heißt nun Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie.
Kollegial begleitet von Prof. Dr. Matthias Kemen, dem ehemaligen Chefarzt der Abteilung, hat Prof. Dr. Braumann im Zuge dieses Prozesses eine Unterteilung der Viszeralchirurgie in drei verschiedene Sektionen vorgenommen, für die jeweils ein ausgewiesener Spezialist verantwortlich zeichnet – die Viszeralchirurgie unter Leitung des Chirurgischen Direktors bildet Sektion 1, die endokrine Chirurgie, mit Prof. Dr. Matthias Kemen an der Spitze, Sektion 2, und Sektion 3 umfasst die Leberchirurgie und wird zum 1. September ebenfalls eine eigene Führung durch Prof. Dr. Maren Schulze erhalten.
Mit der Umstrukturierung geht ein Ausbau der Tumorchirurgie einher, für die besonders strenge Qualitätsrichtlinien gelten. Basis ist eine hochpräzise Operationstechnik, die am EvK sowohl durch die Operateure als auch durch die medizintechnische Ausstattung gewährleistet ist.
„Für die erfolgreiche Behandlung von Krebs ist darüber hinaus eine rasche Abfolge der weiteren Therapieschritte entscheidend, da wir bei einem Krebspatienten immer gegen die Uhr arbeiten“, sagt Prof. Dr. Braumann, der neue Chirurgische Direktor. „Deshalb ist eine enge organisatorische Vernetzung aller Behandlungspartner unerlässlich.“
Vor diesem Hintergrund gilt es, bereits bestehende Netzwerke und Kooperationen noch stärker auszubauen, insbesondere das Onkologische Zentrum Bochum/ Herne. Hier werden jedes Jahr über 1600 neue Krebspatienten behandelt. „Zurzeit arbeiten wir neben dem Ausbau unseres onkologischen Leistungsspektrums auch an der Einführung der robotischen Chirurgie“, erläutert Danh Vu, Verwaltungsdirektor am EvK Herne. „Unser Ziel ist es, eine bestmögliche Versorgung unserer Patientinnen und Patienten nachhaltig zu sichern und sinnvoll zu erweitern.“
„Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Prof. Braumann, der die überörtliche Vernetzung, insbesondere zwischen Herne und Gelsenkirchen, lebt und fördert“, erklärt Matthias Adler, Geschäftsführer der Evangelischen Krankenhausgemeinschaft Herne | Castrop-Rauxel und EVR-Konzernvorstand. „Mit dem Ausbau der Tumorchirurgie wird unser onkologisches Netzwerk und Zentrum Bochum/ Herne inhaltlich weiter gestärkt; mit der Einführung der Roboterchirurgie in der allgemein- und viszeralchirurgischen Klinik am EvK Herne soll die gesamte Krankenhausgemeinschaft in der Personalentwicklung noch attraktiver für junge Ärztinnen und Ärzte gestaltet werden.“
Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Chirurgischer Direktor am EvK Herne ist Prof. Dr. Braumann als Chefarzt der Klinik für Allgemein-,Viszeral- und Gefäßchirurgie am EvK Gelsenkirchen präsent, wodurch die Vernetzung zwischen den beiden evangelischen Krankenhäusern erheblich gestärkt wird. AD