Vertrauen in der Bedrängnis

HERNE – Am vorletzten Sonntag im März sowie am darauf folgenden Montag hat sich der Bereich Dreifaltigkeit der Evangelischen Petrusgemeinde intensiv mit der Kirchentagslosung „Was für ein Vertrauen?“ auseinandergesetzt. Pfarrer i.R. Dr. Albrecht Thiel ging als Gastprediger und Referent auf den biblischen Hintergrund der Losung aus dem 2. Buch der Könige ein. Eindrücklich stellte er das brutale Unterdrückungssystem der assyrischen Großmacht dar sowie die totale Unterlegenheit des Kleinstaates Juda mit seinem König Hiskia. Vorauseilende Tributzahlungen und diplomatische Anstrengungen seinerseits konnten die Belagerung Jerusalems mit dem Ziel der Verschleppung der Bevölkerung nicht verhindern. Die herausfordernde Frage des fremden Heerführers, der die Belagerten auf seine Seite ziehen will, lautet: „Was ist das für ein Vertrauen, das ihr da habt und das euch - noch - widerstehen lässt?“

An dieser Stelle diskutierten die Gesprächsteilnehmer lebhaft die teils als bedrängend empfundene kirchliche Lage vieler Gemeinden in Deutschland. Strukturelle Veränderungen würden manchmal zur „Abwürgung“ kirchlichen Lebens führen. Hier komme es darauf an, mit Vertrauen standzuhalten und sich nicht zu verschließen. „Glauben als Sicherheit gibt es nicht“, sagte ein Teilnehmer. Albrecht Thiel spitzte die Frage nach dem Vertrauen auf die Frage zu: „Was trauen wir eigentlich Gott zu?“ Unsere Befürchtungen, was die Zukunft der Kirche angeht, finden ihre Antwort im Vertrauen auf sein Handeln. So wie Hiskia und das Volk Israel es damals erfahren haben. HB