HERNE - Ein Konzert mit irischer und schottischer Volksmusik fand am Sonntag, 08.09.2019, in der Ev. Christuskirche in Herne statt. Die traditionelle Musik aus Irland und Schottland, die aus verschiedenen Genres besteht, blieb trotz der Globalisierung der kulturellen Kräfte bis ins 20. und 21. Jahrhundert lebendig. Musikalische Einflüsse aus den Vereinigten Staaten, wohin die irisch-schottische Volksmusik durch Auswanderer in die USA gebracht worden war, führten zu einem Anwachsen der Popularität dieser Volksmusik vor allem seit den 60iger Jahren des 20. Jahrhunderts.
Zu Gast war die Gruppe Velvet aus Bochum mit Wolf Meyer (Flöten, Gesang), Glen Redgen (Gitarre, Akkordeon, Schlagzeug, Gesang), Frank Dettke (Violine und Gesang) sowie Geoffrey Hills (Gitarre und Gesang), die ihr neues Programm unter dem Titel „The Boys of Killeybegs“ vorstellte. The Boys of Killeybegs: Das sind die Fischer in Irland, die auf felsigen Hügeln an der irischen Küste leben, die gefährlichen Wellen des Atlantiks vom Fischfang sehr gut kennen, wenn sie auf hoher See um ihr Leben kämpfen. Zurückgekehrt ans Ufer werden diese von den Naturgewalten gezeichneten, die Freiheit schätzenden Männer mit wilden Tanzliedern gefeiert und von gefühlvollen Liebesliedern empfangen. Auch wenn sie die raue Landschaft zu Hause durchaus schätzen - für ein dauerhaftes Leben an Land sind sie nicht geschaffen.
Passend zu dem Thema des Abends wurde sehr abwechslungsreiche Musik geboten, in die immer einer der vier Musiker vorher einführte. Es wurden Instrumente und Instrumentation ständig gewechselt, Sologesänge folgten auf rein instrumentale Stücke oder wilde mehrstimmige Tanzmusik, dazu traten schwermütige Lieder, die von ungestillten Sehnsüchten handelten. Die Musiker hatten keine Mühe, mit ihrer lockeren Art und den witzigen Einführungen die sehr zahlreich erschienenen Zuhörer eineinhalb Stunden lang kontinuierlich in ihren Bann zu ziehen.
Als besondere Einlage hatte sich die Gruppe den zweimaligen Auftritt eines Dudelsackspielers ausgedacht. Im zünftigen Schottenrock spielte der Sohn des Geigers Frank Dettke auf diesem Holzblasinstrument mit Luftsack, Bordunpfeifen, die ständig mitklingen und zwei Spielpfeifen mit Löchern zwei wunderschöne Lieder. Der etwas quäkende Klang des mit einem Doppelrohrblatt angeblasenen Instruments und die immer gleich bleibende Mehrstimmigkeit hatten einen ganz besonderen Reiz.