Herne. Evangelische und Katholische Kirche in Herne stürzen sich in den Wahlkampf. Kirchenkreis und Dekanat werben für eine Teilnahme an den Kommunalwahlen und eine Stimmabgabe für eine der demokratischen Parteien. An den Samstagen vor den Kommunalwahlen (6. und 13. September) werden sie mit einem „Wahlkampf-Stand“ in Höhe Bahnhofstraße 42 (gegenüber dem Haarstudio Hakan) jeweils von 10 bis 14 Uhr zu finden sein. Mit einer Mitmachaktion und einer Auswahl an Material laden die Vertreterinnen und Vertreter beider Kirchen zum Gespräch ein. Verantwortlich für den Stand zeichnet der evangelische Pfarrer Thorsten Maruschke. Unterstützt wird er von haupt- und ehrenamtlichen Vertreterinnen und Vertretern beider Kirchen. Auch Superintendentin Claudia Reifenberger und Dechant Ludger Plümpe werden zeitweise vor Ort sein, um für ein demokratisches Herne Gesicht zu zeigen.
Den Anfang haben am 30. August Superintendentin Claudia Reifenberger und Pfarrer Thorsten Maruschke gemacht, der für die Aktion die Hauptverantwortung trägt.
„Wir sind mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen“, sagte Maruschke. „Es gab viel Zustimmung und daneben auch durchaus kontroverse Diskussionen.“ Aber darum gehe es ja in der Demokratie – „und einen Beitrag zu ihrem Erhalt zu leisten ist Ziel unserer Aktion.“ Auch am Tag vor der Wahl am 13. September werden Vertreterinnen und Vertreter der beiden Kirchen Gesicht zeigen, verbunden mit der Hoffnung, ein paar Unschlüssige zu einem Gang zur Wahlurne zu motivieren. „Denn jede Stimme zählt“, so Maruschke in Anlehnung an das Motto der Aktion.
Claudia Reifenberger und Ludger Plümpe haben im Vorfeld einen gemeinsamen Aufruf zur Teilnahme an der Kommunalwahl mit folgendem Wortlaut formuliert:
- Deine Stadt demokratisch? Kannst du wählen! Deine Stimme entscheidet!
- Demokratie lebt von Demokratinnen und Demokraten. Sie lebt vom Mitmachen: Nicht nur, aber auch am Tag der Wahl.
- Am Sonntag, 14. September, steht die Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen an. Nirgends können die Ergebnisse guter Politik so hautnah erlebt werden wie in der eigenen Kommune. Nirgends kann jede und jeder Einzelne so unmittelbar Einfluss nehmen wie bei den Kommunalwahlen.
- Bei der Kommunalwahl ist jede einzelne Stimme auch ein Votum für die demokratische Mitbestimmung.
- Mache deshalb von Deinem Wahlrecht Gebrauch!
- Das Wahlrecht ist ein hohes Gut, wie auch die Demokratie als Ganzes. Wir sollten sie uns nicht streitig machen lassen von allzu einfachen Parolen. Demokratie lebt von Kompromiss und Konsens. Sie sucht das Beste für die ganze Stadt (Jeremia 29,7), nicht nur für einzelne Gruppen oder gefühlte “Mehrheiten”.
- Wähle demokratisch!
- Gib Deine Stimme nicht illiberalen oder undemokratischen Parteien, die unser demokratisches Gemeinwesen untergraben und zerstören wollen. Denn Demokratie kann man wählen, indem man demokratische Bewerberinnen und Bewerber wählt. Jede Stimme für sie ist eine Stimme für unsere Demokratie. Jede Stimme zählt für Toleranz, Vielfalt und Zusammenhalt.
- Deine Stimme entscheidet!
Superintendentin Claudia Reifenberger und Pfarrer Thorsten Maruschke warben für eine Teilnahme an den Kommunalwahlen. FOTOS: GÜNTER MYDLAK