Herne. Ab sofort hat der Ambulante Hospizdienst einen guten Freund in München – und das kam so: In der bayrischen Hauptstadt stieß der IT-Sicherheitsexperte Christoph Swoboda beim Surfen im Internet auf einen Bericht über den Herner Jung-Unternehmer Jano Menzel. Menzel hatte zu seinem 22. Geburtstag auf Geschenke verzichtet und lieber 1800 Euro Spenden für die Palliativstation und den Ambulanten Hospizdienst gesammelt. Sein Vorgehen imponierte Christoph Swoboda. Er nahm Kontakt zu den Koordinatorinnen des Ambulanten Hospizdienstes auf: „Ich möchte die Arbeit des Hospizdienstes gern kennenlernen und Dauerspender werden.“
„Janos Geschichte hat mich bewegt“, erzählte der 32-jährige Computerfachmann, der während seines Studiums an der Ruhr-Uni Bochum das Ruhrgebiet kennen und lieben gelernt hat, bei einem Besuch in Herne. Christoph Swoboda spendet viel, aber nicht spontan. Als Startspende überreichte Christoph Swoboda dem Förderverein 500 Euro. Weil er sich eine dauerhafte Verbindung wünscht, wird er ab sofort monatlich 50 Euro überweisen. „Ich nutze mein Vermögen, um damit etwas Gutes zu bewirken“, erklärt der neue Dauerspender.
Christoph Swoboda hat Prinzipien: „Bevor ich spende, suche ich den persönlichen Kontakt zu den Empfängern.“ Und so saß er eines Tages den Koordinatorinnen Karin Leutbecher und Karola Rehrmann sowie Pfarrer Frank Obenlüneschloß, dem Vorsitzenden des Fördervereins, persönlich gegenüber – unter dem Lebensbaum-Logo in den neuen Räumen des Hospizdienstes im Herz Jesu-Gemeindezentrum an der Düngelstraße.
Auf das Gespräch hatte sich der Gast aus München detailliert vorbereitet. Um zu verstehen, wofür sein Geld verwendet wird, war er zuvor auf den Webseiten des Fördervereins unterwegs gewesen und hatte sich durch die sozialen Netzwerke gescrollt. Was er dort erfuhr, gefiel ihm, und bei seinem Besuch wollte er so viel wie möglich erfahren. Karola Rehrmann und Karin Leutbecher freuten sich über das große Interesse. Sie gaben gerne und ausführlich Antwort. Beide Koordinatorinnen sind seit Jahrzehnten für den Hospizdienst aktiv, aber so einen Vormittag hatten sie noch nie erlebt: „Es ist ein gutes Gefühl, jetzt in München einen Freund zu haben, der unser Tun verfolgt und unterstützt.“
Er selbst sei nicht in der Lage, ein Ehrenamt wie die ambulante Sterbebegleitung zu übernehmen, gab Christoph Swoboda offen zu. Aber er wolle durch seine Spenden mit dazu beitragen, dass Zeitschenker unter guten Bedingungen Menschen am Ende ihrer Lebenszeit zur Seite stehen können. „In Würde zu sterben, das darf keine Frage des Geldes sein.“
Pfarrer Frank Obenlüneschloß, Vorsitzender des Fördervereins, die Koordinatorinnen Karola Rehrmann und Karin Leutbecher sowie der IT-Experte Christoph Swoboda aus München. FOTO: AHD
