HERNE – Unter dem Motto „Süß statt bitter!“ hatte die Evangelische Kirche von Westfalen vor Weihnachten eine faire Orangenaktion durchgeführt, die nun neu aufgelegt wurde. Etwa 16 Tonnen fair gehandelte Orangen aus Öko-Anbau rollten Mitte März nach Westfalen: Allein im Kirchenkreis Herne wurden wieder etliche Kilo an Kirchengemeinden, Kitas, den Weltladen Esperanza sowie an Privatpersonen verkauft – zum Preis von 29 Euro für 10 kg. Die Orangen lieferte der Verein SOS Rosarno aus Kalabrien. Am 17. März konnten Pfarrer Martin Domke vom Eine Welt Zentrum (links) und Günther Weigang die Kisten in Herne entgegennehmen.
In Süditalien schuften afrikanische Migranten sowie Wanderarbeiter auf Obstplantagen. Gerade in der Winterzeit hat die Orangenernte dort Hochkonjunktur. Die rund 2.000 Erntehelfer und Erntehelferinnen bekommen allerdings nur einen Hungerlohn – etwa 25 Euro für einen Tag harter Arbeit. Weil große Konzerne und Handelsketten den Preis diktieren, müssen viele kleinbäuerliche Betriebe ihre Orangen für einen Preis verkaufen, der kaum die Kosten für das Pflücken abdeckt. Dagegen wehrt sich der Verein „SOS Rosarno“ in Kalabrien. Er ermöglicht Bauern und Saisonkräften menschenwürdige Arbeitsbedingungen bei fairen Preisen und Löhnen. AR