Herne. Mit dem Ruhestand von Pfarrerin Katharina Henke hat Pfarrer Ulrich Knudsen seinen Dienst im Evangelischen Krankenhaus Herne als Klinikseelsorger aufgenommen. Er ist hier mit einer halben Stelle – mit der zweiten Hälfte seines Dienstes arbeitet er in der Evangelischen Beratungsstelle für Ehe-, Partnerschafts- und Lebensfragen sowie Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle. Hier begleitet er Menschen in etwa 15 Sitzungen pro Woche. „Man könnte sage, dass sich mit dieser Kombination für mich ein Kreis schließt“, so Knudsen, der im Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid lange in genau diesen Arbeitsfeldern gewirkt hat.
Schon einen Teil seines Vikariats hat der 59-Jährige im Prosperhospital in Recklinghausen verbracht. Nach einem Abstecher in den Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten, wo Knudsen den Armutsbericht der Stadt Gladbeck zu Papier brachte, kehrte er in die Klinikseelsorge zurück. Seine Tätigkeitsfelder waren das Marienhospital in Bottrop und das Bergmannsheil in Gelsenkirchen und später auch die Evangelische Beratungsstelle für Ehe- und Lebensfragen, Schwangerschaftskonfliktberatung, deren Leiter er zehn Jahre war. Berufsbegleitend stärkte er die Grundlage seines Dienstes mit der Klinischen Seelsorge-Ausbildung (KSA), weiteren Beratungsausbildungen und einer Supervisionsausbildung.
In den letzten Jahren war Knudsen Diakoniepfarrer im Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid, bis eine schwere Erkrankung seine Perspektive auf das Leben verändert hat. Nach Operation und Rekonvaleszenz ergriff er die Möglichkeit, im Kirchenkreis Herne wieder das zu tun, was er am liebsten macht. „Ich habe einfach großes Interesse an Menschen und daran, wie sie geworden sind, was sie sind“, so Knudsen „Seelsorge und Beratung sind für mich befriedigende und erfüllende Tätigkeiten.“
Im Evangelischen Krankenhaus kann Pfarrer Knudsen anknüpfen an die Voraussetzungen, die seine Vorgängerin hinterlassen hat. „Ich bin froh über die lange Tradition der Seelsorge hier im Haus“, sagt er. Derzeit sieht er sich noch in der Orientierungsphase. „Es dauert seine Zeit, bis ich alle Mitarbeitenden kennengelernt habe“, weiß Knudsen. Und das ist ihm auch wichtig, denn er sieht sich als „Hausseelsorger“, der für die Patienten, aber auch für die Haupt- und Ehrenamtlichen im Hause ansprechbar ist. Gerade die Zusammenarbeit mit Letzteren, namentlich den Grünen Damen und Herren, hat für ihn größte Bedeutung. „Ihre Besuche au den Stationen sind unglaublich wichtig“, sagt Knudsen. „Von daher ist die Begleitung der Ehrenamtlichen ein Schwerpunkt meiner Arbeit.“ Daneben gehört auch das Ethikkomitee zu seinem Verantwortungsbereich. Und bei allem hat der Theologe im Blick zu haben, dass er es sowohl bei den Patienten wie bei den Mitarbeitenden mit Menschen verschiedenster Nationalitäten und religiösen Prägungen zu tun hat.
Ulrich Knudsen ist verheiratet, hat vier erwachsene Kinder und zwei Enkelkinder. Gerne verbringt er seine Zeit mit der Familie. Darüber hinaus ist er leidenschaftlicher Radfahrer und liebt es, mit dem Wohnwagen die Welt zu entdecken. Außerdem besucht er gerne Ausstellungen, am liebsten mit einem Abschluss im Museumscafé mit Apfelkuchen und Sahne. AR