Monate im Schlamm rauben Lebensmut

HERNE – Die Situation von Flüchtlingen in vielen Auffanglagern rings um das Mittelmeer hat sich in den letzten Jahren verschlechtert. Konnten Asylsuchende vor drei Jahren noch mit Registrierung und Weiterleitung binnen weniger Tage oder Wochen rechnen, so verlängerte sich ihre Wartezeit hinter Stacheldraht nunmehr auf Monate oder gar Jahre. Nur mit einem Bündel Habe, mit einer ungewissen Zukunft vor Augen, oft nur in Zelten untergebracht und häufig Gewalt ausgesetzt, verzweifeln viele und verlieren ihren Lebensmut. Das erfuhren am 27. März die etwa 60 Besucherinnen und Besucher eines Informationsabends des Eine Welt Zentrums Herne im Saal des Evangelischen Kinderheims an der Overwegstraße von Krankenschwester Christine Schanze. Sie hatte in Diensten der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ in Flüchtlingslagern auf der griechischen Insel Lesbos gearbeitet und führte das Lagerelend in Lichtbildern vor Augen. Ihr Fazit lautete, dass die Europäische Flüchtlingspolitik als gescheitert angesehen werden muss. SI/ FOTO: FW SIEPMANN