Herne. Kinder, Eltern und Mitarbeitende des Familienzentrums Dreifaltigkeit haben am 8. Oktober Sabine Wunderling in den Ruhestand verabschiedet. Die Erzieherin war 33 Jahre in der Einrichtung der Petrus-Kirchengemeinde als Erzieherin, Gruppenleiterin und stellvertretende Einrichtungsleiterin tätig. Geboren ist Sabine Wunderling im April 1961 in Burg bei Magdeburg. In der Stadt an der Elbe hat sie ihr Studium zur Erzieherin absolviert und als solche ihre ersten Berufsjahre verbracht – bis sie mit ihren Eltern, Geschwistern und ihrem Mann im Oktober 1989 über Österreich in die Bundesrepublik geflohen ist.
„In Herne angekommen war ich dann erstmal arbeitslos, das war ein echter Schock, weil ich das aus der DDR nicht kannte“, erinnerte sie sich. Nach einer ABM-Maßnahme im Evangelischen Kinderheim, wo sie mit 16- bis 18-Jährigen suchtkranken Jugendlichen gearbeitet hat, kam sie 1993 in die Einrichtung an der Holsterhauser Straße, wo sie 2011 die stellvertretende Leitung übernahm.
Bei der Abschiedsfeier am 8. Oktober brachten die ehemalige Einrichtungsleiterin Livia Leichner, ihre Tochter und Nachfolgerin Annika Leichner sowie der langjährige ehemalige Gemeindepfarrer Horst Bastert vor allem Dankbarkeit zum Ausdruck. Livia Leichner erinnerte an die Anfangsjahre, „als der Kindergarten von 8 bis 12 Uhr und nachmittags von 14 bis 16 Uhr geöffnet war“, und die vielen Veränderungen in der pädagogischen Arbeit. Sabine Wunderling habe alle Herausforderungen mitgetragen und mitgestaltet. Die Vorbereitung der Kinder auf die Schule mit der Arbeit im Zahlenland oder mit den Ausflügen sei ihr immer ein wichtiges Anliegen gewesen – ebenso wie die Musik mit ihrer Gitarre. „Eine bessere Mitarbeiterin als Sie kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen“, fasste Horst Bastert die Redebeiträge zusammen. Zwischen den Abschiedsreden sangen die Kinder der frisch gebackenen Ruheständlerin mehrere Lieder und überreichten ihr Geschenke – wobei dem einen oder anderen Abschiedstränen über die Wangen kullerten.
Auch Sabine Wunderling blickt mit Dankbarkeit auf ihr Berufsleben zurück. Besonders gerne erinnert sie sich an die Besuche mit den Vorschulkindern im Altenheim. „Die alten Menschen haben sich immer sehr gefreut, und auch für die Kinderist die Verbindung zu den anderen Generationen wichtig“, sagt sie. Überhaupt war sie am liebsten mit den Kindern draußen an der frischen Luft und beklagt, dass mit dem (zu) häufigen Medienkonsum die Bewegungsfreude der Drei- bis Sechsjährigen in den letzten Jahren merklich nachgelassen habe.
In ihrem Ruhestand kann sich Sabine Wunderling nun intensiver um ihre Mutter kümmern, die in einer Senioren-WG lebt. Darüber hinaus freut sie sich über mehr Zeit für Freunde und Familie – und in dem Zusammenhang auf Reisen in ihre alte Heimat Magdeburg oder nach Berlin. AR
Nach 33 Jahren im Familienzentrum Dreifaltigkeit wurde Sabine Wunderling in den Ruhestand verabschiedet.
Von links: Livia Leichner, Sabine Wunderling, Annika Leichner und Pfarrer i.R. Horst Bastert.


