Legosteine, Wunderkerzen und Weingummi

Wanne-Eickel. Am 12. Dezember hat Superintendentin Claudia Reifenberger Pfarrerin Denise Bongers in die 6. Pfarrstelle der Kirchengemeinde Wanne-Eickel eingeführt. Bereits seit dem 1. November versieht die 34-Jährige hier ihren Dienst. Pfarrer Frank Schröder, Presbyteriumsvorsitzender der Gemeinde, erinnerte an das Bewerbungsverfahren und brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass Bongers und seine Gemeinde zusammengefunden haben. „Wir sind sicher, das passt“, sagte er.

Superintendentin Claudia Reifenberger stellte mit Blick auf das besondere Profil von Bongers‘ Pfarrstelle, darin missionarisch zu wirken, ein Wort aus dem 2. Samuelbuch in den Mittelpunkt ihrer Ansprache: „In jener Nacht aber erging das Wort des HERRN an Nathan: Geh, und sage zu meinem Diener, zu David: So spricht der HERR: Du willst mir ein Haus bauen, damit ich darin wohne? Ich habe nicht in einem Haus gewohnt seit dem Tag, an dem ich die Israeliten aus Ägypten heraufgeführt habe, bis auf den heutigen Tag, ich bin umhergezogen in einem Zelt als Wohnung.“ (2.Sam 7,4-6)

Gott lasse sich nicht festlegen auf Gebäude. „Wir müssen uns von Gebäuden trennen – vielleicht nicht nur aus finanziellen, noch nötiger vielleicht aus theologischen Gründen“, sagte sie. „Es geht weniger darum, die Türen unserer Kirchen und Gemeindehäuser offenzuhalten, um abzuwarten wer kommt (und wer nicht), sondern vielmehr hinauszugehen an die Orte, an denen die Menschen leben, an die Sie mit der Kirchengemeinde gewiesen sind.“ Sie machte Denise Bongers Mut, „hinauszugehen an die Orte, an denen die Menschen leben, an die Sie mit der Kirchengemeinde gewiesen sind; Orte, an denen es möglich ist, dem umherziehenden Gott zu begegnen, Orte, die dadurch zur Kirche werden.“ Nach ihrer Einführung erhielt sie viel Zuspruch der Gemeinde und persönliche Segensworten von Kolleginnen, Kollegen und Presbyteriumsmitgliedern.

In ihrer Predigt, der kein biblischer Text zugrunde lag, baute die neue Pfarrerin eine Krippe (Bongers: „Das war die erste Kirche“) aus Legosteinen, und assoziierte, wie sie sich Gemeinde vorstellt. Statt theologischen Tiefgangs gab es für die Gemeindeglieder nach dem Segen eine Wunderkerze und am Ausgang einen Stein aus Weingummi. „An solche kreativen Aktionen im Gottesdienst werdet Ihr Euch gewöhnen müssen“, versprach Bongers ihren Gemeindegliedern. Im Anschluss an den Gottesdienst mit viel Musik – Dr. Siegbert Gatawis an Orgel und Dirigentenpult, Posaunenchor, Projektchor und Stefanie Mattner als Sängerin sorgten hier für ein buntes Programm – traf sich die Gemeinde zu Grußworten und Nachfeier im Gemeindehaus. AR

 

  • Superintendentin Claudia Reifenberger führte Pfarrerin Denise Bongers in ihr Amt ein.
  • Kolleginnen und Kollegen sowie Presbyteriumsmitglieder sprachen Denise Bongers Segensworte zu.
  • Während ihrer Predigt baute Pfarrerin Denise Bongers eine Krippe aus Legosteinen.
  • Ein Projektchor – hier geleitet von Claudia Eckert – beteiligte sich an der musikalischen Gestaltung. FOTOS: ARND RÖBBELEN