Die Kirchengemeinde Haranni lud am Tag des Offenen Denkmals zu Führungen in der Kreuzkirche ein. Und auch die Petrus-Kirchengemeinde öffnete die Dreifaltigkeitskirche.
Herne. „Der Himmel ist geöffnet“ – unter diesem Motto hatte das Team der Kirchenöffner am 8. September zum Tag des offenen Denkmals in die Kreuzkirche eingeladen. Und die Besucher kamen zahlreich zu den angekündigten Führungen – oder auch „nur so“. Pfarrer i.R. Wolfgang Henke hat interessierte Besucher zweimal in den Kirchturm und über das Gewölbe begleitet. Immer wieder standen Menschen beisammen mit einer Tasse Kaffee oder der Bitte, mehr zu erfahren: „Meine Großeltern haben hier gelebt. Ich wohne seit Jahren in Herne und war noch nie hier. Ich singe bei den Soul Voices in dieser Kirche – heute will ich mich umschauen. Wir waren im Archäologiemuseum und haben die offene Tür gesehen.“ Mit Staunen wurden Fotos und Geschichte der alten Dionysiuskirche betrachtet. “Es ist gut, dass man hier auch Kerzen anzünden kann und jemanden findet, der einem zuhört.” Die Kirchenöffner ermöglichen dies auch unter der Woche. KH
FOTO: WOLFGANG HENKE / Beate Leue erläutert die leuchtenden Kirchenfenster der Kreuzkirche.
Da staunte Hélen Gillwald von der Feldkampstraße in Herne-Süd nicht schlecht: Die Altarbibel der Dreifaltigkeitskirche wurde vor 31 Jahren vom Bastelkreis der Gemeinde gestiftet, den sie selbst einige Jahre zuvor geleitet hatte. Andere Besucherinnen und Besucher haben am Tag des offenen Denkmals zum ersten Mal das Kirchengebäude am Regenkamp betreten. „Meine Frau und ich wollten schon immer mal diese Kirche von innen ansehen“, äußerte ein Ehepaar aus Sodingen, das mit dem Rad vorbeigekommen war. Ein junges Ehepaar mit Tochter wollte die Gelegenheit nutzen, den Kircheninnenraum für eine geplante Trauung im nächsten Jahr in Augenschein zu nehmen. Petra Eisenach, Mitarbeiterin am Deutschen Bergbaumuseum in Bochum, nahm insbesondere die Kirchenfenster mit ihren abstrakten Industrieformen in den Blick. Sie nehmen Bezug auf den Herstellungsprozess von Stahlblechen. Auch der Kohlenwagen am Eingang der Kirche weist darauf hin, dass es den Kirchenbau im Jahr 1965 ohne Kohle und Stahl nicht gegeben hätte. Irmhild Hartmann und Rüdiger Buschmann sorgten mit Kaffee und frischen Waffeln für eine angenehme Besuchsatmosphäre. HHB
FOTO: PRIVAT / Menschen aller Generationen freuten sich über die Möglichkeit, am zweiten Sonntag im September die Kirche als „Wahrzeichen“ zu entdecken.