Inklusiver Gottesdienst

Herne. Am Pfingstsonntag haben rund 200 katholische und evangelische Christen in der Herner Kreuzkirche am Europaplatz den jährlichen Inklusiven Gottesdienst gefeiert. „Dass wir diesen Gottesdienst stets ökumenisch feiern, versteht sich fast von selbst“, sagte Gilbert Krüger, Inklusionsbe­auftragter des Evan­gelischen Kirchenkreises Herne. „Inklusion geht eigentlich nicht ohne Öku­mene, denn in hier wird niemand ausgeschlossen.“ Zum Vor­bereitungsteam ge­hörten neben Krüger Pfarrerin Katja Lueg aus der Evange­lischen Kirchengemeinde Haranni, die mit ei­ner halben Stelle als Gehörlo­senseelsorgerin arbeitet, Gemeindereferent Joakim Bull von der katholischen Ge­meinde St. Dionysius, Kreis­kantor Wolfgang Flun­kert, Rainer Battling von der Lebenshilfe Herne, Diakonin Nicole Peschke vom Witte­kindshof, Svenja Krüger, Diakon Jan Olaf Kosthöfer und Marita Wolniak.
Zu Pfingsten hieß das Thema des Gottesdienstes „Wir verstehen uns“; die Pfingst­geschichte aus der Apostelgeschichte stand im Mittelpunkt. Diese Geschichte wurde in Leichter Sprache und als Foto-Story vorgetragen; die Predigt hielt Pfarrerin Lueg. Hiltrud Fischer hat alle Wortbeiträge in die Gebärdensprache übersetzt. Die musi­kalische Gestaltung hatte Wolfgang Flunkert, beteiligt waren die Soulvoices und die Soul­kids-Band Soultonix. Ein Gebärdenlied gehört als fester Bestandteil zum ganzheitlichen Konzept.
Der Inklusive Gottesdienst wurde wie immer als zentraler Gottesdienst gefeiert. „So wird deut­lich, dass es uns mit der Inklusion ernst ist“, sagte Gilbert Krüger. „Menschen mit Behin­derun­gen gehören zur Gemeinde, von daher müsste eigent­lich jeder Gottes­dienst inklusiv sein.“ So passte es ins Bild, dass erstmals im Inklusiven Gottesdienst zwei Menschenkinder – von Pfarrerin Melanie Jansen – getauft wurden.

„Der Inklusive Got­tesdienst gehört mittler­weile zu den Highlights des kirchlichen Le­bens vor Ort und darüber hin­aus“, so Krüger. „In diesem Jahr freuen wir uns besonders, dass ‚Aktion Mensch‘ das Projekt ‚Inklusiver Gottesdienst‘ mit rund 8.000 Euro spons­ort.“ Mit diesem Geld konnten in diesem Jahr die Gebärden­dol­metscherin und die Übersetzung des Bibeltextes in Einfache Sprache finanziert werden. Im Anschluss an den Gottes­dienst ging es vor der Kreuzkirche weiter: Alle Besu­cherinnen und Besucher konnten sich mit Wraps stärken und miteinander ins Gespräch kom­men. AR

 

Rund 200 sind zum Inklusiven Gottesdienst in die Kreuzkirche gekommen. Pfarrerin Katja Lueg und Diakon Joakim Bull teilten sich die Liturgie. FOTOS: PRIVAT
Pfarrerin Melanie Jansen taufte zwei Kinder. FOTO: FW SIEPMANN