„Gewohnheiten müssen geändert werden“

Wanne-Eickel. Am 11. Oktober gab es in der Kirchengemeinde Wanne-Eickel einen Themenabend unter dem Motto „Unser ökologischer Fußabdruck“. Im Gemeindezentrum am Göddenhoff hat die Fachstelle Eine Welt des Kirchenkreises Herne den Abend gestaltet, an dem der Aspekt der Bewahrung der Schöpfung im Mittelpunkt stand: Es ging um die Klimaveränderung, den Energieverbrauch und die Frage, was uns am Leben hält. Sabrina Locuratolo von der Fachstelle führte ins Thema ein: „Der durchschnittliche Mitteleuropäer verbraucht derzeit so viel Energie und Rohstoffe mit seinem Lebensstil, dass wir rund drei Erden bräuchten, um diesen Bedarf decken zu können“, sagte sie. In Amerika seien es sogar vier bis fünf Erden. 
Nach diesem Einstieg ins Thema konnten die Teilnehmenden unter der Anleitung von FEW-Mitarbeiterin Katja Jähnel spielerisch herausfinden, wie groß ihr eigener ökologischer Fußabdruck ist – und waren erstaunt bis erschrocken, dass die Menschheit bei ihrer Lebensweise zwei oder gar drei Erden bräuchte. „Der jährliche Earth Overshoot Day verschiebt sich daher immer weiter nach vorne, in diesem Jahr war er bereits am 1. August“, so Locuratolo. Die Menschheit hätte die jährlich zur Verfügung stehenden Ressourcen der Erde für das Jahr 2024 also längst verbraucht. Besonders der Energiesektor sei entscheidend, da 80 Prozent der globalen Emissionen auf die G20-Staaten zurückgehen, mit Deutschland als einem der Hauptakteure. „Die CO₂-Emissionen aus fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas sind die größten Treiber der Klimaerwärmung“, erläuterte die Mitarbeiterin der Fachstelle. „Die Bibel fordert uns auf, als verantwortungsvolle Verwalter zu handeln und die Schöpfung zu bewahren.“ Konkret bedeute das, dass es darum gehe, den eigenen ökologischen Fußabdruck deutlich zu reduzieren.
Zum guten Schluss haben die Teilnehmenden angeregt über das Thema diskutiert. „Warum wird die Massentierhaltung nicht einfach verboten? Warum reguliert man nicht die Öl-Konzerne? Warum wird bei Gemeindefesten Bratwurst verkauft? Was ist besser, ein Online-Supermarkt, der mit E-Autos liefert oder selbst einkaufen zu gehen?“ Letztendlich waren sich alle Teilnehmenden einig, dass es lange dauert, Gewohnheiten zu ändern, es aber dringend an der Zeit dafür ist.
„Wir müssen genau in solchen Runden wie hier über das Thema ins Gespräch kommen und sensibilisieren, denn so nimmt jeder Einzelne das Thema mit und erzählt davon in seinem Freundeskreis“, sagte so Steffen Wilmink, Geschäftsführer der Fachstelle Eine Welt zum Abschluss der Veranstaltung, den Diakon Timo Henkel mit einem Gebet und einem Segen beendet. SW


FOTOS: FEW

  • Sabrina Locuratolo führte ins Thema ein.
  • Steffen Wilmink bedankte sich bei den Teilnehmenden.
  • Teilnehmende am Themaabend in der Kirchengemeinde Wanne-Eickel ermittelten ihren ökologischen Fußabdruck.