Erstmals hat der Kirchenkreis Herne in der und rund um die Kapelle im Strünkede-Park am 20. September ein PopUp-Hochzeitsfestival veranstaltet. Den ganzen Tag über von 12 bis 20 Uhr haben sich hier insgesamt 41 Paare segnen oder kirchlich trauen lassen. Fast 30 hatten sich vorher angemeldet, die anderen waren spontan gekommen, um in der Kapelle oder an einer der drei Stationen unter freiem Himmel an der Zeremonie teilzunehmen. Dass der Spätsommer sich von seiner besten Seite gezeigt hat, hat zu einer überaus festlichen Atmosphäre beigetragen.
 „Es war ein wundervoller Tag“, sagte eine sichtlich zufriedene Superintendentin Claudia Reifenberger. „Wir wollten in dieser Zeit, in der wir uns so viel mit Sparmodellen oder Strukturveränderungen beschäftigen müssen, einen positiven Akzent setzen.“ Dass das gelungen ist, haben die Reaktionen der beteiligten Paare wie der zufällig vorbeiflanierenden Spaziergänger gezeigt. „So viele glückliche Menschen waren da – es war einfach großartiges Fest“, so Reifenberger.
 Die Paare kamen in Hochzeitskleidung oder im Alltagsdress, spontan oder nach längerer Planung, zu zweit oder mit großer Gesellschaft. Zunächst konnten sie wählen, ob die Zeremonie in der Kapelle, unterm Regenbogen, unter einem Blumenbogen oder an der Boho-Station – überall mit Live-Musik – feiern wollten. An jedem Ort konnten sie aus fünf Musikstücken eines auswählen. Auch ihr Bibelwort zur Segnung hatten sich die meisten selbst ausgesucht. Danach folgte ein Gespräch mit einer Pfarrerin oder einem Pfarrer zum gegenseitigen Kennenlernen.
 „Dabei haben uns Paare so viele wunderbare und außergewöhnliche Geschichten erzählt“, so ein Pfarrer. Mehrere Paare haben Jahre nach ihrer standesamtlichen Hochzeit die lange verschobene kirchliche Trauung nachgeholt, frisch Verliebte erfüllten sich den Wunsch nach einem Segen für ihre Beziehung, ein Paar, das sich nach der Scheidung wieder gefunden und neu verliebt hatte, gab sich hier erneut das Ja-Wort. Nach der Zeremonie bekamen die Paare eine Segensurkunde, ein Foto aus einer Sofortbildkamera und einen Sektgutschein, den sie am Food-Truck einlösen konnten.
 Manche hatten erst am frühen Morgen im Radio von der Aktion gehört und haben sich ganz spontan auf den Weg gemacht – zum Teil von weiter weg aus Kempen am Niederrhein, Gummersbach, Köln oder Krefeld. „Die Atmosphäre war einfach toll“, sagte eine Teilnehmerin. „Außerdem war es eine perfekte Gelegenheit, mit wenig Aufwand ein großes Fest der Liebe zu feiern.“ Im Schlosspark hielten sich viele Gesellschaften auch über Stunden auf, fremde Paare gratulierten einander und hatten eine gute Zeit.
 Eine große Dankbarkeit für die Organisation und für die Initiative des Kirchenkreises ließen die Menschen beim Verlassen des Geländes nochmal an der Anmeldestation zurück. „Die Rückmeldungen waren durch die Bank überschwänglich“, sagte eine Mitarbeiterin.
 Zu diesem rundum gelungenen Tag haben neben den Theologinnen und Theologen aus dem Kirchenkreis Herne wie den Kirchenkreisen Recklinghausen, Bochum und Gelsenkirchen und Wattenscheid, Musikerinnen und Musiker, Mitarbeitende aus dem Kreiskirchenamt sowie etliche Ehrenamtliche ihren Beitrag geleistet. Ohne die vielen, die sich haben begeistern lassen, wäre das alles in der Form nicht möglich gewesen und für das Engagement bin ich sehr dankbar! Weil wir so ein tolles Echo bekommen haben, war es auch für uns ein und wichtiges und stärkendes Gemeinschaftserlebnis“, so Claudia Reifenberger. AR








