HERNE – Die Christuskirche der Petrusgemeinde trägt seit dem 2. Juni offiziell den Beinamen „Kinderkathedrale“. In einem Familiengottesdienst besiegelten vornehmlich die Kinder des angrenzenden Kindergartens Löwenherz, was ohnehin schon seit geraumer Zeit Wirklichkeit ist: Diese Kirche ist auch ihre Kirche, in der sie sich allmorgendlich im Kreis versammeln, und deren Innenraum sie mit zahlreichen Basteleien von biblischen Begebenheiten ausgeschmückt haben.
Begleitet vom CVJM-Posaunenchor feierte die Gemeinde mit den Kindern und Erzieherinnen in der prallvoll besetzten Christuskirche die Namensgebung. „Wer diese Kirche betritt, sieht gleich: Hier sind Kinder aktiv und willkommen“, sagte Pfarrer Jens-Christian Nehme. Zu Beginn „schleppten“ die Kinder Steine (große Kartons) zum Bau der Kinderkathedrale zum Altar, und im Verlauf des Gottesdienstes entstand daraus symbolisch der Neubau eines Gotteshauses für Kinder.
Als Kindergartenleiterin Katharina Schönweitz ihre Abschlussarbeit einer religionspädagogischen Langzeitfortbildung präsentierte – auf einem Tablett hatte sie den Leidensweg Jesu mit Naturmaterialien dargestellt –, war der Startschuss für das Projekt „Kinderkathedrale“ gefallen. Hier werden seitdem über das Jahr nach und nach biblische Geschichten auf mehreren Tabletts aufgebaut – bis kurz vor Weihnachten alles wieder weggeräumt wird, um danach mit einem neuen Thema neu zu starten. In diesem Jahr geht es um das Thema „Perlen des Glaubens“. Die Perlen stehen sinnbildlich für die verschiedenen Lebensstationen Jesu sowie für den eigenen Glaubens- und Lebensweg.
„Es geht uns um ganzheitliche religiöse Erziehung“, erläutert Katharina Schönweitz. „Jeder Kindergartentag beginnt für unsere Löwenherz-Kinder in der Kinderkathedrale, wo sie sich zum Morgenkreis einfinden.“ Außerdem kommen sie zweimal im Monat, um einen Gottesdienst für Kirchenmäuse zu feiern. Darüber hinaus sind die Kinder aller Herner Kindergärten eingeladen, die Kinderkathedrale zu besuchen. Sie bringen dann selbst gebastelte Figuren mit, die in der Kirche verbleiben – als Zeichen, dass sie auch zur christlichen Gemeinde gehören. GW/ AR