Castrop-Rauxel. Die Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin Patricia Gualinga, internationale Sprecherin der indigenen Kichwa Gemeinde Sarayaku (Amazonien/ Ecuador) hat am 13. November im Rahmen einer Liveschaltung bei der Veranstaltung „Die Welt im Zenit“ in der Aula des Adalbert-Stifter-Gymnasiums in Castrop-Rauxel über den Widerstand der indigenen Gemeinden gegen die Regenwaldzerstörung berichtet. Insbesondere die Frauen der Gemeinden stehen dabei in der ersten Reihe, weil sie vor Ort am stärksten mit den Folgen der Zerstörung konfrontiert sind.
Die Kichwa und andere indigene Stämme haben das Konzept des „lebendigen Walds“ entwickelt. Sie fordern die Anerkennung des Waldes als Lebewesen, das als universelles Erbe der Menschheit für zukünftige Generationen dauerhaft geschützt werden muss vor jeder Form von Ausbeutung und Zerstörung. Gualinga fordert dazu auf, die Welt als Einheit, als Mutter Erde, zu begreifen und sie gemeinsam zu schützen. Die Zerstörung der Erde kenne keine nationalen und politischen Grenzen. Sie hofft, dass es der weltweiten Zivilgesellschaft gelingt, den Druck auf Politik und Wirtschaft zu intensivieren damit Natur und Klima endlich effektiv geschützt werden können.
Was Solidarität und gemeinsamer Widerstand bewirken können zeigt Ihre kleine Gemeinde Sarayaku. Im Jahr 2012 konnte sie ein Verfahren vor dem Interamerikanischen Menschrechtsgerichtshof gegen die Regierung von Ecuador gewinnen und damit die Erdölförderung in ihrem Territorium verhindern.
Musikalisch umrahmt wurden die inhaltlichen Beiträge vom kongenialen Duo Grupo Sal mit Anibal Civilotti und Fernando Dias Costa mit leidenschaftlicher Musik aus Lateinamerika. Moderiert und übersetzt wurden die Gespräche mit Patricia Gualinga von Laura Rupp. Das interessierte und aufmerksame Publikum spendete zum Abschluss langen Beifall.
Veranstalter der Konzertlesung war das Eine Welt Zentrum des Kirchenkreises, die vhs Castrop-Rauxel und die Gleichstellungstelle der Stadt Castrop-Rauxel in Kooperation mit dem Trägerverein der Georgspfadfinder, dem Weltladen Castrop und dem Klimabündnis Castrop-Rauxel. Finanzielle Unterstützung gab es von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW über den Verein Klimabündnis sowie vom Katholischen Fonds. MH