Den Kirchenkreis für morgen gestalten

Herne. „Die Evangelische Kirche leistet wichtige Beiträge zum wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben der Stadt.“ In ihrem Gruß zur zurückliegenden Wintersynode schätzt die Herner Bürgermeisterin Andrea Oehler erneut das Engagement des Kirchenkreises Herne als wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Suchet der Stadt Bestes“, so formuliert die Bibel den Auftrag, dem sich auch die Kirche verpflichtet weiß. In den Kirchengemeinden vor Ort, in den 27 Kindergärten, in den Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, in den Beratungsstellen, dem Engagement für die Eine Welt oder auch mit kirchenmusikalischen Angeboten ist die evangelische Kirche in Castrop-Rauxel, Herne und Wanne-Eickel präsent.
„Der biblische Auftrag ‚Suchet der Stadt Bestes‘ gilt zu jeder Zeit, und jede Zeit hat ihre eigenen Herausforderungen“, sagt Superintendentin Claudia Reifenberger. „Zur Wahrheit gehört auch, dass die Kirche selbst vor einer Herausforderung steht: sie wird kleiner.“ In der Konsequenz bedeute das, dass auch der finanzielle Spielraum für die Arbeit kleiner wird.
„Wie kann die Kirche in Castrop-Rauxel, Herne und Wanne-Eickel ihren Auftrag dennoch gut wahrnehmen? Woran sollen Menschen die evangelische Kirche erkennen können? Wofür ist die evangelische Kirche in Castrop-Rauxel, Herne und Wanne-Eickel relevant? Welches Profil soll den evangelischen Kirchenkreis auszeichnen?“ Um diese und andere Fragen beantworten zu können, hat die Synode des Kirchenkreises Herne auf Anregung der Superintendentin Ende 2024 einen Strategieprozess beschlossen und damit das Beratungsunternehmen „2denare“ beauftragt. Zu den Mitarbeitenden dieses Unternehmens gehören neben Wirtschaftsfachkräften auch Theologinnen und Theologen. Ihre Expertise haben „2denare“ in der Entwicklung von zukunftsfähigen und passgenauen Lösungen insbesondere für Kirchen und kirchennahe Einrichtungen und soziale Träger.
Der Prozess wird den Kirchenkreis im Ergebnis nachhaltig verändern und die Entscheidungen der Synode vorbereiten, dazu wurde eine Strategiegruppe gebildet, die mit „2denare“ arbeitet und die Entscheidungen der Kreissynode vorbereitet. Die Synode wird sich darüber verständigen müssen, welche Arbeitsbereiche zum Profil des Kirchenkreises Herne gehören und wie sie finanziell ausgestattet werden sollen. Dazu gehört auch die Antwort auf die Frage, welche Arbeitsbereiche reduziert oder aufgegeben werden sollen. Eine Strategiegruppe mit Laura Hoffmann, Marcus Horst, Claudia Reifenberger, Arnd Röbbelen, Olga Schneider-Kiselman, Anna Schröder, Daniel Schwedhelm, Ulrich Stückemann, Hans-Paul Ullrich und Arno Wittekind hat ihre Arbeit Anfang Februar aufgenommen.
„Suchet der Stadt Bestes“: Auf der Tagung der Kreissynode am 17. Mai werden erste Zwischenergebnisse vorgelegt, wie der Kirchenkreis auch zukünftig seinem Auftrag nachkommen und einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt vor Ort leisten kann, bevor dann auf der Tagung im November die Prozessergebnisse vorgestellt, diskutiert und den Synodalen zur Abstimmung vorgelegt werden.

 

Claudia Reifenberger, Arnd Röbbelen, Olga Schneider-Kiselman, Marcus Horst, Ulrich Stückemann, Hans-Paul Ullrich, Arno Wittekind (von links), Laura Hoffmann, Anna Schröder und Daniel Schwedhelm (nicht im Bild) arbeiten an einer Strategie für den Kirchenkreis Herne.

Professor Dr. Thomas de Nocker vom Beratungsunternehmen „2denare“ begleitete die Strategiegruppe am ersten Workshoptag. FOTOS: PRIVAT