Besinnlicher Konzertabend

Herne. Am letzten Sonntag im Oktober hat das Trio Dreiklang mit Martin Windhövel und Carola Rometsch (Violinen) sowie Almut von Buttlar (Violoncello) aus Ennepetal, Gevelsberg und Bochum innerhalb der Kammermusikreihe in der Herner Christuskirche der Petrus-Kirchengemeinde ein Konzert gegeben. Zu Gast war das Dreiklang-Trio mit Martin Windhövel und Carola Rometsch (Violinen) sowie Almut von Buttlar (Violoncello), Musiker aus Ennepetal, Gevelsberg und Bochum.

Das abwechslungsreiche Programm mit Werken von der Barockzeit bis zur Frühromantik begann mit dem gefälligen Londoner Trio Nr. 3 von Joseph Haydn, ursprünglich für zwei Traversflöten komponiert, dessen besonderer Reiz in der Besetzung mit drei solistischen Streichern lag.

Auch die Sonata von Johann Gottlieb Goldberg, einem begnadeten Klavierspieler, ist ursprünglich nicht für drei Streicher komponiert worden, sondern für Traversflöte, Violine und Tasteninstrument mit verstärkendem Cello. In der Barockzeit waren die Besetzungen oft nicht genau vorgeschrieben. Deutlich wahrnehmbar war Goldbergs kompositorische Nähe zu seinem Lehrer Johann Sebastian Bach: Im Adagio brillierten reich verzierte Violinen-Stimmen zu einer sehr ausdrucksvoll gespielten begleitenden Cello-Stimme, und im recht virtuosen Presto umspielten sich zwei unabhängige, polyphone hohe Stimmen. Bemerkenswert die gepflegte und eindringliche Spielweise des Trios Dreiklang.

Georg Philipp Telemann hat eine unerschöpfliche Fundgrube lohnender Werke für Kammermusikensembles hinterlassen. Eindrucksvoll waren in der e-Moll Sonate besonders die beiden schnellen Sätze: So waren im ersten Allegro mehrmals Unisoni der drei Streicher mit fugierten Einsätzen der einzelnen Instrumente zu erkennen, während das zweite Allegro, durch Wiederholungen an ein Rondo erinnernd, sehr virtuos geführte Violinen über einem ruhigeren, durchgängig gespielten Bass aufwies. Auch hier fiel wieder der weiche Celloklang auf.  

Mit dem Allegro aus Franz Schuberts Trio Movement B-Dur stand das erste Werk auf dem Programm, das für ein Streichtrio komponiert worden ist. Die Unterschiede waren sofort hörbar: Alle Instrumente spielten die gleiche Rolle, waren mal Melodieinstrument, mal Begleitung, dazu führten Doppelgriffe zu einem volleren Klang des Ensembles. Das Auffallendste aber war die Erweiterung des Tonumfangs beim Cello, was zu einer ganz neuen Klangfarbe im Trio führte, das hier mit seiner engagierten Spielweise und einer beweglichen Dynamik beeindruckte.

Seine technische Fertigkeit zeigte das Trio Dreiklang vor allem bei den beiden Sätzen aus dem Trio V in C-Dur von Luigi Boccherini, einem berühmten Cello-Virtuosen seiner Zeit, der zehn Jahre am Hof des Cello spielenden preußischen Königs als Kammerkomponist gewirkt hatte. Er gilt heute als der bedeutendste italienische Komponist im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, starb aber trotz seiner vielen Erfolge 1805 verarmt in Madrid. Die Variationen seines Trios waren technisch sehr anspruchsvoll, das Cello musste sogar mit Daumenaufsatz in der Sopranlage gespielt werden. Bei den Violinen fielen besonders die sich immer wiederholenden virtuosen Spielfiguren als Begleitung auf. Die zahlreichen Zuhörer waren am Ende des Konzertes so begeistert, dass das Ensemble mit einem langsamen Satz von Arcangelo Corelli noch eine wunderbare Zugabe gab.

 

Martin Windhövel und Carola Rometsch (Violinen) sowie Almut von Buttlar (Violoncello) sind das Trio Dreiklang. FOTO: BRIGITTE WILMS