Auszeichnung für besonderes Engagement

Castrop-Rauxel. Dortmund. Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) Dortmund e.V. hat in diesem Jahr den Preis der Gisbert und Herta Baranski-Kopperschläger-Stiftung erhalten. Die Stiftung setzt sich ein für Verständigung, Toleranz, Wertschätzung und gegenseitigen Respekt der Menschen im Kreis Recklinghausen. Der Fokus liegt dabei auf dem christlich-jüdischen Dialog. „Das über 70-jährige Engagement der GCJZ Dortmund für eine Begegnung mit der Vielfalt des Judentums ist besonders geeignet, die Stiftungsziele dauerhaft zu fördern“, sagte das Stifterehepaar aus Castrop-Rauxel. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert.

Die Laudation hielt der evangelische Pfarrer Ralf Lange-Sonntag. Er bezeichnete die Gründung der GCJZ neun Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem millionenfachen Mord an Jüdinnen und Juden als Wunder. Erst die Shoa habe bei den Kirchen ein Umdenken in Bezug auf das Verhältnis zum Judentum bewirkt. „Es war es aber in einem viel größeren Sinne erstaunlich, dass Jüdinnen und Juden bereit waren, den ehemaligen Täterinnen und Tätern und den tatenlosen Mitläufern die Hand zur Zusammenarbeit zu reichen“, sagte Lange-Sonntag. „Heute ist die GCJZ eine der wenigen Institutionen in Westfalen, in der seit Jahrzehnten jüdische Gemeinde, evangelische und katholische Kirche sowie die Stadt und die Stadtgesellschaft an einem Strang ziehen.“

Dass ein Schwerpunkt der GCJZ auf der pädagogischen Arbeit liegt, hob der Theologe besonders hervor. „Gerade die junge Generation bedarf der Information über das Judentum und seine Geschichte, und sie bedarf der Stärkung gegen extremistische Tendenzen, die in der Shoa nur einen ‚Vogelschiss‘ sehen wollen.“ Abschließend bedankte sich der Vorstand der GCJZ bei Herta Baranski-Kopperschläger und Gisbert Baranski für die durch die Preisverleihung zum Ausdruck gekommene Wertschätzung.

 

In der Mitte mit der Verleihungsurkund Pfarrer Meinhard Elmer vom Vorstand der GCJZ Dortmund, links daneben Gisbert Baranski und Herta Baranski-Kopperschläger, ganz rechts Peter Hof zum Berge vom Vorstand der Bürgerstiftung „EmscherLippe-Land“ mit Gästen. FOTO: CLAUDIA PILZ