Herne. Im Garten des Luther-Kindergartens in der Petrus-Kirchengemeinde wachsen kleine, krumme Apfelbäume. Wenn man sie betrachtet, könnte man annehmen, dass die Bäume keine Früchte tragen können. Doch wie in jedem Jahr wachsen an den kleinen, krummen Apfelbäumen viele dicke Äpfel. Zu Freude vor allem der Kinder können auch in diesem Jahr sehr viele der saftigen Früchte geerntet werden.
Der Apfelbaum ist in der Einrichtung nicht nur ein Symbol für Ernte und Fülle, sondern auch für Dankbarkeit. Die Kinder erfahren, dass Martin Luther den Apfelbaum als Beispiel für die Gaben Gottes nannte. In seinen Schriften betonte er, wie wichtig es ist, die Natur zu achten und zu bewahren. Ein Apfelbaum benötigt Licht, Wasser und Pflege, um gute Früchte zu tragen – ähnlich wie wir Menschen auf Liebe und Fürsorge angewiesen sind.
Die Erzieherinnen erklären den Kindern, dass der Apfelbaum im Frühling blüht und die Blüten von Bienen bestäubt werden müssen. Sie wissen nun, dass nur so aus den Blüten die köstlichen Äpfel entstehen können, die im Sommer reifen, bis sie im Herbst geerntet werden können. Diese natürlichen Vorgänge wurden durch Geschichten und Lieder veranschaulicht, was den Kindern viel Freude bereitete.
Wie in jedem Jahr bereiten die Erzieherinnen mit den Kindern Apfelgerichte zu und erleben, wie vielseitig der Apfel ist – als Mus, auf einem Kuchen oder einfach frisch vom Baum ist er zu genießen. Sie erzählen den Kindern Geschichten und singen Lieder über das Wachstum des Apfelbaumes, die verschiedenen Teile des Apfels und seine Bedeutung. In den Morgenkreisen teilen Erzieherinnen und Kinder Äpfel. Sie werden in gleich große Stücke geschnitten, damit alle ein Stück bekommen.
„Beim Teilen der Äpfel lernten die Kinder nicht nur etwas über die verschiedenen Teile der Frucht, sondern auch über die Freude des Teilens und des gemeinsamen Genießens“, sagte Sonja Friedrichs-Müller, Leiterin der Einrichtung. „Es ist immer wieder schön zu sehen, wie die Kinder einander ihre Stücke reichen und zusammen essen.“ Währenddessen sprechen die Erzieherinnen darüber, wie wichtig es ist, dankbar für die Dinge zu sein, die uns die Natur schenkt.
„Mit dem Apfelbaum als zentralem Symbol erinnern wir uns daran, dass wir alle miteinander verbunden sind und dass wir, wie die Äpfel am Baum, in Gemeinschaft wachsen und gedeihen können“, so Friedrichs-Müller. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, wenn wir wieder die reiche Ernte feiern und Gott für das Wunder der Natur danken können. SF-M
Die Apfelernte im Herner Luther-Kindergarten wird gerecht geteilt. FOTO: LUTHER-KIGA